Ausbeutung von Verantwortung

… Der frühe Kapitalismus war auf Ausbeutung von Arbeit, der heutige ist auf Ausbeutung von Verantwortung ausgelegt. … Die alte Unversöhnlichkeit wird aus dem Betrieb entfernt und zum privaten Problem des neuen Arbeitnehmer-Unternehmers umdeklariert. …

Andreas Zielcke: Der neue Doppelgänger. Die Wandlung des Arbeitnehmers zum Unternehmer – Eine zeitgemäße Physiognomie. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1996-07-20, Bilder und Zeiten

Durchsetzungsvermögen

Einsicht in vernünftige Gründe kann ziemlich ungesund sein. Ein Beispiel dafür finden wir im Hagakure, dem berühmten Buch der Samurai (Kapitel 8): Yamamoto Gorozaemon, Vormund des minderjährigen Nabeshima Tsunashige, besuchte den Priester Kurotakiyama Choon, um letzteren davon abzuhalten, Tsunashige in eine buddhistische Gemeinschaft aufzunehmen. Choon wollte dem Willen Gorozaemons folgen, fügte aber noch hinzu, dass er die Aufnahme unterlassen werde, weil er die Gründe Gorozaemons verstehe. Daraufhin stellte Gorozaemon sicher, dass Choon die Aufnahme unterließ. Nun raten Sie mal, wie man zügig sicherstellen kann, dass jemand irgendetwas garantiert unterlässt.
Choons Fehler war nämlich, sich nicht dem reinen Willen des Mächtigeren zu gebeugt zu haben, sondern seiner eigenen Einsicht. In Gorozaemons Stellenbeschreibung stand aber “Durchsetzungsvermögen”.

Pandit Nikhil Banerjee

Alap Raag Maluha Kalyan
http://www.youtube.com/watch?v=GB4sKQhOLEw
(Vidoeoeinbettung nicht verfügbar)
Dhun
http://www.youtube.com/watch?v=hxT-JYLP-bM (aufzeichnungstechnisch leider nicht so gut)

Jogiya
http://www.youtube.com/watch?v=3MgRMOOgt40

Raag Kafi 1975 Part 2
http://www.youtube.com/watch?v=8iPDdPDFqRE

Raag Pahadi
http://www.youtube.com/watch?v=fE6B-vE1DAo

Ermittlung psychischer Fehlbelastungen am Arbeitsplatz

Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI)
Konzept zur Ermittlung psychischer Fehlbelastungen am Arbeitsplatz und zu Möglichkeiten der Prävention
LV 28, 2002
http://blog.psybel.de/lasi-veroeffentlichungen/#LV28
Inhalt:


1 Einleitung und Zielstellung . .9
2 Rechtliche Einordnung . .10
3 Arbeitsbedingte psychische Belastungen .12
3.1 Belastungskonzepte und Belastungsquellen .12
3.2 Folgen psychischer Fehlbelastungen .13
4 Ermittlung psychischer Belastungen .15
4.1 Ermittlung und Beurteilung der Arbeitsbedingungen .15
4.2 Stufenkonzept zur Ermittlung psychischer Belastungen . .16
5 Maßnahmen der Prävention . .17
5.1 Zielkriterien menschengerechter Arbeitsgestaltung . .17
5.2 Ansatzpunkte zur Optimierung der Arbeitsbedingungen . .18
5.3 Wirksamkeitskontrolle . .18
6 Handlungsfelder der staatlichen Arbeitsschutzverwaltungen (ASV’en) .19
6.1 Anlässe für das Handeln der ASV’en .19
6.2 Aktivitäten der ASV’en . .20
6.3 Aufbau und Pflege von Kooperationsnetzwerken .22
6.4 Ansätze zur Kompetenzentwicklung .23
6.4.1 Aufbau von Kompetenzen bei den Mitarbeitern der ASV’en . .23
6.4.2 Ansätze zur Kompetenzentwicklung von Kooperationspartnern . .25
Anhang 1: Ansätze zur Ermittlung und Beurteilung psychischer Belastungen .26
Anhang 2: Mögliche Beiträge der Arbeitsschutz-Akteure zu Kooperationsnetzwerken
zur „Ermittlung und Reduzierung psychischer
Fehlbelastungen“ . .28
Literaturverzeichnis . .31

COPSOQ

http://www.baua.de/de/Informationen-fuer-die-Praxis/Handlungshilfen-und-Praxisbeispiele/Toolbox/Verfahren/COPSOQ.htm

COPSOQ, deutsche Standardversion: Copenhagen Psychosocial Questionnaire, deutsche Standardversion

Gestaltungsbezug: Quantitative Verfahren der Verhältnisprävention
Analysetiefe: Screeningverfahren

Gütekriterien: vorhanden; umfangreiche Überprüfung und Bewertung der Gütekriterien der Langversion und der verkürzten Version (Nübling et al., 2005 (dt.) Nübling et al., 2006 (eng.))

 
http://www.copsoq.de/

COPSOQ: deutsche Standard Version

Der COPSOQ – Fragebogen ist ein Screening- Instrument zur Erfassung psychischer Belastungen und Beanspruchungen bei der Arbeit.
Die deutsche Version des Fragebogens wurde auf der Basis des dänischen und englischen Copenhagen Psychosocial Questionnaire entwickelt und 2003 – 2004 an einer breiten Stichprobe von 2561 Beschäftigten erprobt. Wissenschaftliches Ziel war die umfassende Prüfung der Messqualitäten des Fragebogens, d.h. seiner Eignung zur Erfassung psychosozialer Faktoren bei der Arbeit.
Praktisches Ziel war daneben die Erstellung eines verkürzten Instrumentes, das allen Interessierten in Praxis und Forschung kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Das Ausfüllen der verkürzten Version dauert ca. 15-20 Minuten. …

Es gibt Erhebungsverfahren (Fragebögen usw.) wie Sand am Meer. COPSOQ bietet insbesondere den Vorteil einer guten Vergleichbarkeit innerhalb Europas. Bei der Auswertung bieten auch die Ämter für Statistik Dienstleistungen an.
 


Claudia Stenner: Arbeitswissenschaftliche Analyse der psycho-mentalen Belastung in der öffentlichen Verwaltung, Diplomarbeit, 2007-08-03 (Anwendung des COPSOQ)
http://opus.haw-hamburg.de/volltexte/2008/556/pdf/arb_y_235.pdf

Tausendmal diskutiert und doch ist nichts passiert?

  • Resch, M. & Blume, A., 2004: Tausendmal diskutiert und doch ist nichts passiert? Computer-Fachwissen 2/2004, 9 – 14 und 3/2004, 8 – 13. (In einer Datei zusammengefasst: Resch-Blume-inCF2004-02u03.pdf)
  • Manuel Kiper, 2006: Psychische Belastungen, Computer-Fachwissen 7-8/2006

Leadership

Hier geht es auch um Komplexitätsreduktion.

Fit the Second
THE BELLMAN’S SPEECH
089    The Bellman himself they all praised to the skies–
090        Such a carriage, such ease and such grace!
091    Such solemnity, too! One could see he was wise,
092        The moment one looked in his face!
093    He had bought a large map representing the sea,
094        Without the least vestige of land:
095    And the crew were much pleased when they found it to be
096        A map they could all understand.
Ocean Chart
http://www.flickr.com/photos/bonnetmaker/4664556942/

097    “What’s the good of Mercator’s North Poles and Equators,
098        Tropics, Zones, and Meridian Lines?”
099    So the Bellman would cry: and the crew would reply
100        “They are merely conventional signs!
101    “Other maps are such shapes, with their islands and capes!
102        But we’ve got our brave Captain to thank:
103    (So the crew would protest) “that he’s bought us the best–
104        A perfect and absolute blank!”
105    This was charming, no doubt; but they shortly found out
106        That the Captain they trusted so well
107    Had only one notion for crossing the ocean,
108        And that was to tingle his bell.
109    He was thoughtful and grave–but the orders he gave
110        Were enough to bewilder a crew.
111    When he cried “Steer to starboard, but keep her headlarboard!”
112        What on earth was the helmsman to do?
113    Then the bowsprit got mixed with the rudder sometimes:
114        A thing, as the Bellman remarked,
115    That frequently happens in tropical climes,
116        When a vessel is, so to speak, “snarked.”
117    But the principal failing occurred in the sailing,
118        And the Bellman, perplexed and distressed,
119    Said he had hoped, at least, when the wind blew due East,
120        That the ship would not travel due West!
[…]

aus: Lewis Carroll und Henry Holiday: The Hunting of the Snark, 1876
 

Prüfliste

Prüfliste zum Erkennen psychischer Fehlbelastungen (für Betrieb/Abteilung _____, Tätigkeit _____, Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer: _____)
Welche Merkmale treffen zu?

  1. Tätigkeit, deren Ausführung durch technische/technologische Bedingungen oder organisatorische Regelungen detailliert festgelegt ist: Eine Einflussnahme durch den Beschäftigten ist kaum möglich.
  2. Tätigkeit, die auf Grund ihres hohen Arbeitsanfalls nur unter sehr hohem Einsatz und/oder erheblichem Zeit- bzw. Termindruck qualitätsgerecht ausgeführt werden kann.
  3. Tätigkeit, die aus extrem kurzen und gleichartigen Handlungen (Zyklus <3 Minuten) besteht und die eine ständige Aufmerksamkeit erfordert.
  4. Tätigkeit, bei der in extrem hoher oder in extrem niedriger Dichte anfallende Informationen zu erfassen sind.
  5. Tätigkeit mit sehr hoher Verantwortung für Leben und Gesundheit anderer Menschen und/oder für sehr hohe materielle Werte.
  6. Tätigkeit mit hoher emotionaler Inanspruchnahme z.B. durch
    1. den ständigen Umgang mit anderen Menschen (z.B. kunden, Patienten, Schüler), bei dem soziale Kontakte in der Regel konfliktbehaftet sind,
    2. Umgang mit Krankheit, Verletzung oder Tod,
    3. permanentes Zeigen positiver Emotionen.

Quelle: Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, 2009