Die E-mail erledigt uns

http://www.brandeins.de/archiv/magazin/foerdern.html:

“Die E-Mail erledigt uns”
So viel Arbeitserleichterung haben wir uns durch die Digitalisierung erhofft – und stecken nun in einem Hamsterrad, das rund um die Uhr läuft. Können wir es anhalten? Ein Gespräch mit der amerikanischen Soziologin Sherry Turkle.
Interview: Steffan Heuer | Foto: Sascha Pfläging

 
http://www.pbs.org/wgbh/pages/frontline/digitalnation/interviews/turkle.html

Many students were trained that a good presentation is a PowerPoint — bam-bam. It’s very hard for them to have a kind of quietness in their thinking where one thing can lead to another and build and build.

Psychische Belastung und Beanspruchung im Arbeitsleben

http://www.diemer-ing.de/newsletter/2007-02/psychische_belastung_und_beanspruchung_im_arbeitsleben.html:

  • Warum befasst sich ein gesetzlicher Unfallversicherungsträger mit psychischer Belastung und Beanspruchung?
  • Was genau kann man unter psychischer Belastung und Beanspruchung verstehen?
  • Was sind konkrete Beispiele für psychische Belastungen am Arbeitsplatz?
  • Welche Möglichkeiten gibt es für die betriebliche Praxis?

 
… Die Gesetzgebung hat auf die verstärkt auftretende Gefährdung durch psychische Belastungsfaktoren reagiert. So thematisiert das Arbeitsschutzgesetz ausdrücklich psychische Faktoren. Und im siebten Buches zur Sozialgesetzgebung findet sich der sehr weit gefasste Präventionsauftrag an die gesetzlichen Unfallversicherungsträger, der ausdrücklich gebietet, “mit allen geeigneten Mitteln Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten.” …

 
Das Wort “psychisch” werden Sie im Arbeitsschutzgesetz nicht finden. Aber H. Diemer hat trotzdem recht, denn im § 5 des Arbeitsschutzgesetzes sind psychische Faktoren aufgelistet:

Beurteilung der Arbeitsbedingungen 
(1) Der Arbeitgeber hat durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind.
(2) Der Arbeitgeber hat die Beurteilung je nach Art der Tätigkeiten vorzunehmen. Bei gleichartigen Arbeitsbedingungen ist die Beurteilung eines Arbeitsplatzes oder einer Tätigkeit ausreichend.
(3) Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch

  1. die Gestaltung und die Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes,
  2. physikalische, chemische und biologische Einwirkungen,
  3. die Gestaltung, die Auswahl und den Einsatz von Arbeitsmitteln, insbesondere von Arbeitsstoffen, Maschinen, Geräten und Anlagen sowie den Umgang damit,
  4. die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren, Arbeitsabläufen und Arbeitszeit und deren Zusammenwirken,
  5. unzureichende Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten.

Im § 3 der Bildschirmarbeitsverordnung steht außerdem deutlich:

Beurteilung der Arbeitsbedingungen
Bei der Beurteilung der Arbeitsbedingungen nach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes hat der Arbeitgeber bei Bildschirmarbeitsplätzen die Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen insbesondere hinsichtlich einer möglichen Gefährdung des Sehvermögens sowie körperlicher Probleme und psychischer Belastungen zu ermitteln und zu beurteilen.

All das ist mitbestimmt (Gestaltungsimperativ)!
Siehe auch: Gefährdungsbeurteilung

Arbeitgeberberatung

Suchen Sie in http://www.4personaler.de/ (evtl. nach Registrierung) nach “6 Betriebsvereinbarungen sind genug” und darin dann nach “Arbeits- und Gesundheitsmanagement – Gesundheit am Arbeitsplatz schnell geregelt”.
http://www.4personaler.de/de/arbeitsrecht_lohnabrechnung/betriebsrat/betriebsvereinbarung/6-betriebsvereinbarungen-sind-genug_fzfd2jxe.html

Employer Branding

http://de.toparbeitgeber.com/employers/EmployerBranding/AufbaueinerEmployerBrand.aspx

… Erlangen Sie öffentliche Anerkennung. Um Ihre Best Practices im Personalbereich bekannter zu machen, ist es wichtig, deren Präsenz zu verstärken, damit Ihre Mitarbeiter, potenzielle Mitarbeiter und andere Interessengruppen darüber sprechen. … 

Siehe auch:

 

Privatisierung der Folgen von zu hohem Arbeitsdruck

Ein Interview und ein Artikel von Nicola Holzapfel in der Süddeutschen Zeitung
 
http://www.sueddeutsche.de/karriere/kampf-dem-stress-arbeitgeber-denken-nicht-langfristig-1.571022, 2007-07-17, Interview mit Nick Kratzer:

… Natürlich gibt es Arbeitgeber, die Vitamin-Bars einrichten oder Nordic-Walking-Kurse anbieten. Aber das ist eine Privatisierung der Folgen von zu hohem Arbeitsdruck. Da wird dem Beschäftigten die Verantwortung für den Umgang mit Stress wieder zurückgespielt. …

 
http://www.sueddeutsche.de/karriere/arbeitszeit-wenn-der-job-am-leben-frisst-1.499239, 2005-02-27:

Früher anfangen, später gehen: Über den unausgesprochenen Zwang, freiwillig mehr zu arbeiten.

 
Eine wirkliche Verringerung von Kompexität ist oft nur möglich, wenn man einen Teil von ihr irgendwoandershin verschieben kann. Beispielsweise verlagern Banken ihren Schalterdienst in die Computer ihrer Kunden. Und Unternehmen können Verwaltungsaufgeben zu ihren Mitarbeitern verschieben, weil sich das nicht so gut messen lässt, wie Mehrarbeit oder eine Gehaltsminderung. Gefährdungsbeurteilungen mit Einbezug psychischer Belastungen verbessern diese Messbarkeit ein wenig. Könnte das ein Grund sein, dass sich Arbeitgeber gegen sie wehren?

ISF: Arbeit und Betrieb

http://www.isf-muenchen.de/forschung/abetrieb

Seit Gründung des ISF München liegt ein Schwerpunkt unserer Forschung im Betrieb – als dem sozialen Ort, wo Arbeit „in Betrieb genommen“ wird. Hier werden ökonomische Strategien umgesetzt und realisiert, hier werden Personen eingestellt und entlassen, Aufstiege und Qualifizierungen angeboten oder verwehrt, Einkommens- und Zeitressourcen verteilt, Konflikte ausgetragen. Hier verbringen die Erwerbstätigen einen Großteil ihrer Zeit, hier gestalten sie Biografien und knüpfen fürs ganze Leben wichtige Beziehungen. Im Betrieb treten ökonomische und soziale Interessen in Beziehung zueinander.

Work Performance and Health Policies in Enterprises

http://www.pargema.de/files/ws2_par080922_nickkratzer_confrome_sept09_e7englisch.pdf

Nick Kratzer, ISF München
Work performance and health policies in enterprises – new areas for the cooperation
of direct and representative participation?
Paper for the Presentation in Workshop 2
“Direct and representative participation – conflicting relationship or co-ordination?
Third European Conference of the Work and Labour Network – “European Workplace Participation
Forum: New Ways to Effective Forms of Worker Participation”
24. bis 26. September 2008-03-18

Empirical studies show that these employee groups [white collar employees, especially high skilled white collar employees] are more and more under pressure; time stress, work load and psychological strains are increasing. At the same time, the chances of participation presently seem to dwindle rather than to grow, at least in the perception of a part of these employees. And there is also a clear indication that works councils find positive resonance by this group especially if the culture of individual participation and informal “self representation” is addressed and not only negative experiences and disappointments. Thus, “cooperation” between both concepts of participation will probably be the (only?) way to approach these groups of employees.

The problems of performance pressure as well as occupational health are clearly of increasing relevance, also in the perception of the employees themselves. And both problems can only be addressed by a combination of individual and collective participation. For as an effect of the new forms of “indirect”, so called participative work regulation and control, the employees have become essential actors of work design – a mere representation by an institution is neither favoured by the employees nor effective. And the chances for such a combination of individual and collective participation in these fields are also promoted by legal and institutional supports, as the law for occupational health and safety and the collective labour agreement ERA.
Moreover, the subjects of performance regulation and occupational health and safety are apt to “transport” central issues of interest articulation. Discussions about performance-linked payment can be turned into discussions about work and performance conditions in general, about the forms of work control and regulation, about leadership culture and personnel policy. And the question of psychological stress or an unbalanced work-life-relationship leads to questions about its causes and about participation in order to reduce them – and thus again to questions of performance regulation and control.
However, works councils often hesitate to take action. One reason is that these issues (and also this group of employees) are no familiar ground for them. But they also tend to interpret the notion of “participation” rather narrowly: sometimes participation is understood as a short-term involvement of employees in projects conducted by the works council. There is often no culture or structure of participation designed for permanence. Participation is – if at all – a project but not a process.

Arbeitsschutzmanagement

Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen (2005)
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christopher Schlick
http://www.iaw.rwth-aachen.de/download/lehre/vorlesungen/2005-ws-aw3/skript_aw3_ws2005_druck_teil2.pdf, PDF S. 117 (in der PDF-Datei):


4.2 Veränderung des Verständnisses von ASGS
Mit der Verabschiedung des Arbeitsschutzgesetzes 1996 wurde ein traditionell ordnungsrechtlich geprägtes Leitbild der Gefahrabwendung um ein präventionsorientiertes Leitbild ergänzt. Diese Neuausrichtung zielt nicht nur auf die Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten ab, sondern bezieht auch Belastungen und Gefährdungen bei der Arbeit mit ein, welche unterhalb der unmittelbaren Schädigungsschwelle bleiben und erst langfristig wirken. Zugleich wurde auch das Verständnis von Gesundheit bei der Arbeit erweitert. Es bezieht neben der körperlichen Unversehrtheit auch gesundheitsrelevante psychische Faktoren, die in unmittelbarem Zusammenhang mit Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit stehen, mit ein. In den letzen Jahren zeichnet sich der Trend zu einer umfassenden Integration des Arbeitsschutzes in die betrieblichen Aufbau- und Ablaufstrukturen ab.

(Hervorhebungen nachträglich eingefügt.
ASGS = Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz)