Zufriedenheit führt zu mehr Gelassenheit

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Mit aktivem Wertemanagement Burnout verhindern
Von Ulrike von den Driesch, Beratung & Training Ulrike von den Driesch …

Führungskräfte werden Ulrike von Drieschs Ausführungen sicherlich gut akzeptieren können, denn die Autoren achtete auf das notwendige Vokabular, wie “zeitnah”, “Low-Performer” usw.

… Nehmen die am ehesten gefährdeten Führungskräfte beziehungsweise Mitarbeiter diese Maßnahmen auch wahr?
In der betrieblichen Praxis kaum. Entweder sie finden dafür keine Zeit oder glauben, dass es sie nicht betrifft. Warum ist das so? Engagierte Führungskräfte neigen dazu, ihre persönlichen Befindlichkeiten häufig hintenanzustellen. …

Stimmt das? Könnten “engagierte Führungskräfte” nicht auch von “persönlichen Befindlichkeiten” geleitet werden ohne sich und Anderen das bewusst machen zu wollen?
Es soll auch Unternehmen geben, die nach jahrelanger Vernachlässigung der Verhältnisprävention im Betrieb nicht verstehen können, warum nun plötzlich getroffene Maßnahmen von den Mitarbeitern nicht anerkannt werden. Dafür machen weniger kompetente Führungskräfte dann die Mitarbeiter verantwortlich und nicht die bis dahin gezeigte Nachlässigkeit der Unternehmensführungen.

… Nicht das Vorhandensein eines Wertedilemmas ist das Problem, sondern der Umgang damit! Wer sich in einem Wertedilemma befindet, sollte eine Entscheidung treffen und dazu stehen. Das fortdauernde Hadern mit den eigenen Entscheidungen ist häufig Auslöser für psychische Belastungssymptome. …

Gegen das Hadern mit eigenen Entscheidungen hilft es, die Folgen eventueller Fehlentscheidungen mit Respekt für die persönlichen Befindlichkeiten der Betroffenen in Ordnung zu bringen.

… Zu den Konsequenzen seiner Entscheidungen zu stehen führt zu Klarheit und Gradlinigkeit – für die Führungskraft selbst und für die Menschen, die davon betroffen sind. …

“Klarheit und Gradlinigkeit” dienen gelegentlich auch nur dazu, für die Schädigungen Anderer klar und gradlinig Akzeptanz einzufordern und die Widergutmachung dabei zu vergessen. Abhängig davon, wer sich mit einem solchen Vergessen zufrieden gibt, entsteht dabei mehr oder weniger Gelassenheit:

… Zufriedene Führungskräfte fühlen sich nicht fremdbestimmt, sondern sind sich ihrer eigenen Verantwortung bewusst, stehen zu ihren Entscheidungen, aber auch Fehlern. Das reduziert die Belastung in Situationen, in denen Wertedilemmata existieren. Die Zufriedenheit führt zu mehr Gelassenheit und damit zu ,,gesunder” Leistungsfähigkeit. Dies sollte für die meisten Unternehmen ein guter Grund sein, sich dem Thema intensiv zu widmen. Denn zufriedene, gesunde Führungskräfte bilden die Säulen eines erfolgreichen Unternehmens. …

Dank einer noch teilweise vorhandenen Restrechtsstaatlichkeit haben sich seit 1996 etwa 30% der Unternehmen in Deutschland bereit gefunden, ihrer Verpflichtung zum Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz gerecht zu werden. Wir müssen diesen Unternehmen dankbar sein, dass sie versuchen, sich entgegenkommenderweise an die Regeln des ganzheitlichen Arbeitsschutzes zu halten. Der Lohn dafür: Leistungsträger können bei der Prävention gegen Fehlbelastungen von Führungskräften nun auf die Erfahrungen zurückgreifen, die diese vorbildlichen Unternehmen mit dem Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz für gewöhnliche Mitarbeiter gemacht haben.
Auf Gedankenlosigkeit aufbauende Gelassenheit ist ein Problem, dem sich ein transparentes Wertemanagement zeitnah widmen sollte.

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