Missverständliche Werbung auch von DNV

http://www.dnvba.com/de/zertifizierung/Managementsystem-Zertifizierung/Arbeitsschutz-Sicherheit/Pages/default.aspx

[…]
Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement

  • BS OHSAS 18001 – der Standard für internationalen Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • SCC (Certificate of Contractors) Zertifizierung – Unfallbedingte Verluste reduzieren
  • SCP (Safety Certificate Personaldienstleistungen) Zertifizierung
  • DIN SPEC 91020 – Die Spezifikation für Betriebliches Gesundheitsmanagement
  • […]

    […] Die vorliegende Spezifikation DIN SPEC 91020 legt gesundheitsmanagementspezifische Anforderungen im Einklang mit bestehenden Managementsystemen wie z.B. DIN EN ISO 9001 fest. So kann das Betriebliche Gesundheitsmanagementsystem auch in ein bestehendes Managementsystem integriert werden. Dies wurde durch das Zugrundelegen des ISO Guide 83 bei der Struktur der Spezifikation gewährleistet. Die Vorteile liegen auf der Hand: Zusätzliche Managementanforderungen wie z. B. Qualität, Arbeits- und Umweltschutz können schnell in ein bereits bestehendes System organisiert werden. […]

    Obwohl gemäß DIN die DIN SPEC 91020 keine Aspekte des Arbeitsschutzes enthalten darf, assoziiert DNV diese Spezifikation mit dem Arbeitsschutz. DNV geht dabei allerdings geschickter vor als der TÜV (s.u. im vorherigen Artikel). DNV schreibt mißverständlich, ohne dabei jedoch formal Fehler zu begehen.

    Irreführende Werbung sogar vom TÜV

    http://www.tuev-nord.de/cps/rde/xbcr/SID-7B543487-D9624C28/tng_de/betriebliches-gesundheitsmanagement-bgm.pdf

    Arbeits- und Gesundheitsschutz
    Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
    Grundlagen und Zertifikatslehrgang zum Betrieblichen Gesundheitsmanager nach DIN SPEC 91020 […]

    Den irreführenden Bezug stellt der TÜV gleich am Anfang der Broschüre her. Der TÜV-Nord macht außerdem noch auf “weitere Termine zum Thema Arbeitsschutzmanagement” aufmerksam und klassifiziert sein Seminar zum BGM nach DIN SPEC 91020 damit schon als einenen Termin zum Arbeitsschutzmanagement.
    Besonders bedenklich an dieser Werbung des TÜV-Nord ist, dass der Verein wissen muss, dass die DIN SPEC 91020 kein Standard für den Arbeits- und Gesundheitsschutz ist. Die Zeiten, in denen man in Deutschland Organisationen wie dem TÜV bedingungslos vertrauen kann, sind eben auch vorbei.
    Vergeuden Sie kein Geld für eine Ausbildung in der falschen Reihenfoge. BGM ist Kür, Arbeits- und Gesundheitsschutz ist Pflicht. Wenn sie im Arbeitsschutzmanagement nach einem Standard vorgehen wollen, dann hilft Ihnen die DIN SPEC 91020 nicht viel weiter. BGM ist kein Arbeitsschutzmanagement. Lernen Sie lieber zunächst OHSAS 18001 (oder OHRIS oder ILO-OSH usw.) kennen. (OHSAS 18002 ist schon ein kleines aber immer noch gut lesbares Lehrbuch, das man bei TÜV-media(!) kaufen kann.) Wenn die Pflicht getan und noch Geld da ist, dann können Sie sich anschließend immer noch mit der Kür vergnügen.

    Hinterlistige Normenarbeit

    http://www.concada.de/app/seminar/detail/1901/V4640_Ausbildung_zum_Auditor_fuer_Betriebliches_Gesundheitsmanagement_-_Spezielle_BGM_Kenntnisse_nach_DIN_SPEC_91020

    Spezielle BGM Kenntnisse nach DIN SPEC 91020
    […]
    Der Verband der deutschen Sicherheitsingenieure (VDSI) hat diesen Lehrgang mit einem Punkt im Bereich Arbeitsschutz und drei Punkten im Bereich Gesundheitsmanagement bewertet.

    Concada und der VDSI wissen, dass die DIN SPEC 91020 gemäß DIN keine Aspekte des Arbeitsschutzes enthält. Warum bekommt das Seminar dann für den Arbeitsschutz einen Punkt des VDSI? Wie seriös sind ein Seminaranbieter und eine Sicherheitsingenieurs-Verband, wenn sie diese Möchtegern-Norm ohne einen Hinweis auf die vom DIN ausdrücklich vorgegebenen Einschränkungen mit dem Arbeitsschutz in Verbindung bringen?
    Das DIN scheint tatenlos dabei zuzusehen, wie die DAkkS, Concada (B·A·D) und der VDSI diesen Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes explizit auschließenden Standard trotzdem in den Arbeitsschutz einschmuggeln wollen. Kritik and diesem dubiosen Vorgehen zur Schwächung wirklicher Arbeitsschutznormen (die im Gegensatz zum freiwilligen Gesundheitsmanagement mehr Verantwortung vom Arbeitgeber verlangen) ist mir bisher nur von der KAN bekannt. Warum setzt das DIN diesem Treiben kein Ende? Wie geht das DIN in diesem SPEC-Geschäft mit seinen eigenen Regeln um?

    DIN SPEC 91020 begeistert mittelmäßig

    http://www.bgm-bv.de/aktuelles/termine_bbgm/kurzbefragung.html

    Ergebnisse Kurzbefragung 2013
    […]
    Der Nutzen der DIN SPEC 91020 für die Arbeit in Ihrem Unternehmen, schätzen jedoch über die Hälfte der Befragten nur als mittelmäßig oder gering ein. Ergebnisse der Kurzbefragung “BGM heute und in Zukunft”
    […]

    DQS stellt DIN SPEC 91020 falsch dar

    http://de.dqs-ul.com/fileadmin/files/de2013/Files/Standards/Nachhaltigkeit/Arbeitsschutz/DIN_SPEC_91020/DQS_Produktblatt_DIN_SPEC_91020_BGM.pdf

    […] Strategischer Managementansatz statt Einzelmaßnahmen
    Der wesentliche Unterschied zum existierenden betrieblichen Gesundheitsschutz ist die bewusste Steuerung und strukturierte Einbindung bisher voneinander isolierter Maßnahmen in ein Managementsystem, welches das Unternehmen gesundheitsgerecht und leistungsfördernd ausgestaltet. […]

    Katrin Schiller (Leiterin der DQS-Regionalstelle Stuttgart, Produktmanagerin Betriebliches Gesundheitsmanagement) irrt sich:

    1. Auch wenn DQS das nicht schreibt, wird hier der Eindruck erweckt, dass DIN SPEQ 91020 Verbesserungen im betrieblichen Gesundheitsschutz bringe. Die DIN SPEC 91020 wäre aber vom DIN gar nicht bearbeitet worden, wenn sie Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes berührt hätte.
    2. Für einen strategischen Managementansatz im Gesundheitsschutz gibt es schon seit einigen Jahren Standards wie OHSAS 18001 mit einem strategischen Ansatz.

    Zu behaupten, dass die DIN SPEC 91020 dazu beitrüge, Einzelmaßnahmen im Gesundheitsschutz durch einen strategischen Managementansatz zu ersetzen, ist irreführende Werbung. Die DQS (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen) empfiehlt hier den falschen Standard.

    Keine DIN SPEC 91020 ohne vorherige AMS-Zertifizierung

    Die Werbung des TÜV NORD CERT respektiert das freiwillige BGM mehr als den vorgeschriebenen Arbeitsschutz (http://www.tuev-nord.de/cps/rde/xbcr/SID-ACDF2EA0-A7FE4A1F/tng_de/pdb-bgm-din-91020.pdf):

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit immer mehr älteren Arbeitnehmern, des Anstiegs vor allem psychisch bedingter Arbeitserkrankungen und des verschärften Wettbewerbs um Spitzenkräfte ist ein funktionierendes Betriebliches Gesundheitsmanagement ein Schlüsselfaktor für unternehmerischen Erfolg. […]

    […] Zielgruppen für die Zertifizierung […] Die Zertifizierung richtet sich an Unternehmen aller Branchen, die spezielle Programme zu Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Personalentwicklung anbieten und über den reinen Arbeitsschutz hinaus ihre Mitarbeiter aktiv unterstützen möchten […]

    Da sollte man zunächst einmal die Hausaufgaben im “reinen Arbeitsschutz” gemacht haben.

    […] Voraussetzungen für die Zertifizierung […] Unternehmen müssen ein Managementsystem nach einem anerkannten Standard wie z.B. DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, KTQ (Gesundheitswesen), SCC oder BS OHSAS 18001 eingeführt haben. Eine Zertifizierung dieses Managementsystems ist nicht Voraussetzung, kann aber auf Wunsch ebenfalls durch TÜV NORD CERT übernommen werden. […]

    Logisch wäre es, nur Standards für Arbeitsschutzmanagementsysteme (wie OHSAS 18001) zur Voraussetzung für eine Zertifizierung zu machen. Wer sich über den “reinen Arbeitsschutz” hinaus nach einem BGM-Standard zertifizieren lässt ohne das Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) nach einem dafür vorgesehenen Standard zertifizieren zu lassen, macht sich verdächtig, die gesetzlich notwendige Verhältnisprävention umgehen zu wollen.

    […] Vorteile der Zertifizierung […] Potenzielle neue Mitarbeiter sind darüber informiert, dass sich ein Unternehmen systematisch, kontinuierlich und professionell um das Wohlergehen seiner Beschäftigten kümmert. […]

    Wenn ein freiwilliges BGM nach DIN SPEC 91020 zertifiziert wurde, aber für den gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutz auf eine Zertifizierung z.B. nach OHSAS 18001 verzichtet wurde, dann sind potenzielle neue Mitarbeiter darüber informiert, dass der potentionelle Arbeitgeber die Pflicht gegenüber der Kür vernachlässigt. Sie sind gewarnt.

    Offener Brief an den ANP des DIN und an die DAkkS

    An

    Sehr geehrter Herr Dr. Gindele, sehr geehrter Herr Hissnauer,
    Die DIN SPEC 91020 geht als Standard für das betriebliche Gesundheitsmanagemen (BGM) über die Forderungen des Arbeitsschutzes hinaus. Was in der intensiven Werbung für die DIN SPEC 91020 jedoch oft nicht deutlich wird: Im Gegensatz zum BGM, dass den Arbeitsschutz durchaus einbeziehen kann, umfasst die DIN SPEC 91020 weder den Arbeitsschutz, noch den Gesundheitsschutz. Bitte stellen Sie sicher, dass die Gewerbeaufsichten und andere von Zertifizierungen Betroffene sehr gut verstehen, dass eine Zertifizierung (so es eine solche geben wird) nach der DIN SPEC 91020 den Arbeits- und Gesundheitsschutz *nicht* umfasst.
    Gewerbeaufsichten können also einen nach DIN SPEC 91020 zertifizierten Betrieb *nicht* entlastet prüfen, nur weil ein Zertifikat nach der DIN SPEC 91020 vorliegt. Erst Zertifikate nach Standards wie OHSAS 18001, ILO-OSH, OHRIS usw., die unter Einhaltung des Betriebsverfassungsgesetzes mit Teilnahme der Arbeitnehmervertretungen auditiert wurden, bestätigen ein ordentlich implementiertes Arbeitsschutzmanagementsystem.

    Unsinn aus Karlsruhe

    http://www.landkreis-karlsruhe.de/media/custom/1863_1262_1.PDF

    […] Bausteine des BGM sind in Anlehnung an die DIN SPEC 91020 Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheit, Betriebliches Eingliederungsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung. […]

    Nein, Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit können sich gemäß DIN nicht an die DIN SPEC 91020 “anlehnen”.

    Baden-Württemberg setzt auf den falschen Standard

    http://www2.landtag-bw.de/WP15/Drucksachen/3000/15_3132_d.pdf

    Landtag von Baden-Württemberg
    15. Wahlperiode
    Drucksache 15 / 3132
    27. 02. 2013
    Antrag der Abg. Wilfried Klenk u. a. CDU
    und
    Stellungnahme des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren

    Gesundheitsstrategie der Landesregierung
    […]
    Das Landesgesundheitsamt empfiehlt eine Orientierung an der im Juli 2012 erschienenen DIN-Spezifikation 91020 „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, die in Fachkreisen eine wachsende Verbreitung und Akzeptanz finde.

    Hat die neue Landesrregierung diesem Unsinn immer noch nicht durchschaut? Das Wesen einer nach dem PAS-Verfahren erarbeiteten DIN SPEC liegt gerade darin, dass keine Konsensbildung unter den vom einem Standard Betroffenen gesucht wird. Es fehlt damit also eine wichtige Voraussetzung für “Akzeptanz”. Das mit den “Fachkreisen” hört sich an wie der Originalton der Firma B·A·D, der treibenden Kraft hinter der DIN SPEC 91020. Die Fachkreise für diese DIN SPEC bestehen vor allem aus der geschäftstüchtigen Lobby für diese DIN SPEC und Arbeitgebern, denen die verhältnispräventive Orientierung des Arbeitsschutzes gegen den Strich geht.
    Nicht das Landesgesundheitsamt, sondern die Gewerbeaufsicht sollte im Arbeits- und Gesundheitsschutz von Arbeitnehmern (z.B. Lehrer) das Sagen haben.
    Leider verstehen es mit der Arbeitnehmergesundheit wohl durchaus gut meinende Behörden (wie das Landesgedundheitsamt in Baden-Württemberg) oft nicht, dass die DIN SPEC 91020 kein Arbeitzsschutzstandard ist. Der wird aber dringender gebraucht, als ein Standard für das betriebliche Gesundheitsmanagement. Die Werbung für das betriebliche Gesundheitsmanagement als scheinbarer Arbeitsschutz und für die DIN SPEC 91020 ist allerdings ziemlich aggressiv. Der BGM-Industrie gehen dann vielbeschäftigte Politiker zu leicht auf den Leim.
    BLV-STANDPUNKT Ausgabe 1/2013 (BLV = Berufsschullehrerverband), über http://www.blv-bw.de/79.0.html aufrufbar:
    http://www.blv-bw.de/fileadmin/Dateiordner/veroeffentlichungen/blv_standpunkt/BLV_Standpunkt_01-2013.pdf:

    Bringt die neue DIN SPEC 91020 „BGM“ frischen Wind in die Segel?
    Leitlinie des neuen Kultusministers A. Stoch zum Thema Lehrergesundheit: „volle Kraft voraus“?
    Keine Veränderung seit Grün-Rot
    Als „alter Hase“ bei diesem Thema vermag ich [Gerd Baumer] es kaum zu glauben, alldieweil die Veränderungen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz nach dem Regierungswechsel im März 2011 bisher jedenfalls nicht zu spüren sind. […] Einzig der leitende Betriebsarzt Dr. Walker wurde zusammen mit der teilzeitbeschäftigten Fachkraft für Arbeitssicherheit, Frau Utsch-Müller, wieder direkt dem Minister zugeordnet.
    Hoffnung durch die neue DIN SPEC 91020?
    Nun ist ja der neue Kultusminister erst wenige Wochen im Amt und vermag freilich in dieser kurzen Zeit nicht das „Boot“ in den Wind zu stellen. Also setzten wir alle Hoffnung in die neue DIN SPEC 90120 (DIN-Norm für Betriebliches Gesundheitsmanagement kurz BGM genannt), die die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) beschreibt und den Landesverwaltungen vom Landesgesundheitsamt eindringlich empfohlen wird.
    Was Gesundheit von Qualität lernen kann?
    […] Die DIN SPEC 91020 beschreibt das Managementsystem [für das freiwillige BGM, nicht jedoch für das Management des vorgeschriebenen Arbeitsschutzes], definiert aber keine inhaltliche Ausgestaltung. Eine individuelle Ausrichtung des BGM an dem jeweiligen Bedarf einer Organisation wird nicht eingeschränkt. [Vor allem hilft diese DIN SPEC nicht bei der vorgeschriebenen Minderung arbeitsbezogener Fehlbelastungen.] Dies bedeutet, dass der eingeschlagene Weg mit der personenbezogenen Gefährdungsbeurteilung und die sicherheitstechnische Betreuung beibehalten werden kann. [Ich verstehe das als eine kritische und zutreffende Anmerkung von Gerd Baumer, denn das Arbeitsschutzgesetz verlangt eine arbeitsplatzbezogene Gefährdungsbeurteilung. Das Land Baden-Württemberg ignoriert als die Prioritäten des Arbeitsschutzgesetzes, das den Arbeits- und Gesundheitsschutz regelt. Wenn schon Standard, dann sollte der Minister für Arbeit usw. auf einen Standard für Arbeitsschutzmanagement setzen.]
    Grundelemente des BGM

    • Arbeits- und Gesundheitsschutz
      [kann im BGM sein, wird aber von der DIN SPEC 91020 nicht behandelt!]
    • Betriebl. Eingliederungsmanagement
    • Betriebliche Gesundheitsförderung

    […]
    Herausgeber: Verband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg e. V.

    (Anmerkungen von psybel.de in eckigen Klammern.)

    • Die DIN SPEC 91020 ist keine “DIN Norm”, sondern ein nach dem PAS-Verfahren ohne Beteiligung der Sozialpartner erarbeiteter Standard.
    • Das Landesgesundheitsamt in Baden-Württemberg empfiehlt eindringlich einen Standard, der kein Arbeitsschutzstandard ist. Falsche Baustelle: Das freiwillige BGM wirkt überwiegend verhaltenspräventiv. Gut gemeind, aber wenn das Amt die DIN SPEC 91020 ohne einen zusätzlichen Arbeitsschutzstandard empfiehlt, dann ist die Behörde wohl der aggressiven Werbung der Lobby für das BGM und die DIN SPEC 91020 zum Opfer gefallen.
    • Standards für Arbeitsschutzmanagementsysteme: Die Lehrer und ihre Berufsorganisationen sollten sich OHSAS 18002:2008 (das ist OHSAS 18001 mit Umsetzungshinweisen), ILO-OSH oder OHRIS ansehen. Der verhältnispräventive Arbeitsschutz ist vorgeschrieben, hat also Vorrang.

     
    Links:

    Missverständlichen Daten des DIN in KAN-Datenbank

    DIN SPEC 91020 in der Datenbank der Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN):

    • Definitions; Employees; Employment; Environment (working); Ergonomics; Health protection; Industrial organization; Management; Management systems; Occupational safety; Personal health; Public health protection; Quality assurance; Quality management; Working conditions (physical); Working load; Working places;

    Application areas

    • 35.10 Work organisation
    • 35.15 Health and safety of workers at the workplace

    Hazards

    • AA Hazards and stresses in general
    • AB Terminological definitions in standards related to occupational health and safety

    ICS 13.100 Occupational safety. Industrial hygiene

    (Hervorhebungen nachträglich eingetragen)
     
    Die KAN hat in einem Gemeinschaftsprojekt mit der DIN Software GmbH das Recherchetool NoRA zur gezielten Suche nach Normen mit arbeitsschutzrelevanten Inhalten entwickelt. Die NoRA-Daten zur DIN SPEC 91020 basieren auf Angaben des Deutsche Instituts für Normung (DIN).
    Für das Mißverständnis ist also das DIN verantwortlich. Das DIN sollte bei sich selbst nachlesen, dass nach dem PAS-Verfahren erarbeitete DIN SPECs nichts mit Arbeits- und Gesundheitsschutz zu tun haben dürfen:

    […] Eine Anfrage für eine DIN SPEC (PAS) zum Arbeits-, Gesundheits-, Umwelt- und Brandschutz wird vom DIN grundsätzlich abgelehnt. […]

     
    Die KAN sieht die DIN SPEC 91020 auch kritisch: http://blog.psybel.de/interessierte-kreise-din-spec-91020/ (2012-05-23)
    (Aktualisierung dieses Artikels: 2013-12-02)