Lenient Testing Companies

Germany was famous for its correctness. Forget about it. The “diesel scandal” killed that dream. (Forget about serious ISO 26262 audits in Germany.)
Finding “defeat devices” (deception implemented in the software which runs the motor control) is much easier than auditing the protection of mental health in OH&S management systems. No surprise that German employers easily pass OHSAS 18001 audits even though the management of mental workload issues is not included in their OH&S management system if the CAB doesn’t really care about that.
Don’t trust in audits whether it is about environmental protection or credit ratings: http://comment-news.com/source/www.nytimes.com/2015/09/25/business/international/volkswagen-emissions-pollution-regulations.html/:

“[…] Carmakers ‘shop’ for the best deal from agencies across Europe and directly pay for their services,” he [Greg Archer, a former director at Britain’s renewable-fuels regulator] said in a recent [2015] statement on the Volkswagen scandal. “The job of the engineer overseeing the test is ultimately dependent on the next contract from the carmaker.”
The company did not have an immediate comment.
Automakers have the same incentive to shop around for lenient testing companies that bond issuers have long had to shop around for the credit rating agency that would give them the highest credit rating. Overgenerous ratings of complex financial instruments based on mortgage prices were widely blamed as helping to set the global financial crisis. […]

Also OHSAS 18001 certifiers easily might get corrupted by their customers who won’t appreciate an honest audit. Too thoroughly audited employers just would move to a more lenient CAB. That is why I kow of a company in Europe where the management of mental workload issues is not included in their OH&S management system. They got their OHSAS 18001 certificate nevertheless. The CAB also had tolerated that that company moved much too late from OHSAS 18001:1999 to OHSAS 18001:2007 in the year 2013. The accreditation authority – lenient as well – did not consider that to be a deviation.
Certification mills have good working conditions in Europe. That ugly make-believe business makes employees sick. The “diesel scandal” confirmed my impression that audits can be an ugly farce.

Proposal: BS 45004 Occupational health and safety management systems. General guidelines on effective application of ISO 45001

Proposals on BS 45004: https://standardsdevelopment.bsigroup.com/projects/3a879651ac6d2e245e7c31aa0efebab9
Public Comments start date: 2017-03-13
Public Comments end date: 2017-05-24
2017-05-06: The text seems not to be accessible.
See also: http://blog.psybel.de/stichwort/iso-45001-english/
I don’t know whether any 45004 standard will be necessary. As far as I understand, ISO 45001 already will include guidelines.

"Incident" in OHSAS 18001 and ISO 45001

An incident based on OHSAS 18001:2007 is an incident in which
※ physical ill health (regardless of severity) occurred,
※ physical ill health (regardless of severity) worsened,
※ physical ill health (regardless of severity) could have occurred,
※ physical ill health (regardless of severity) could have worsened,
※ mental ill health (regardless of severity) occurred,
※ mental ill health (regardless of severity) worsened,
※ mental ill health (regardless of severity) could have occurred,
※ mental ill health (regardless of severity) could have worsened,
※ injury occurred,
※ injury could have occurred,
※ fatality occurred,
※ fatality could have occurred.
An incident based on ISO/DIS 45001.2:2017 is an occurrence arising
※ out of work or
※ in the course of work
that
※ could or
※ does
result in
※ injury and/or
※ ill health (regardless of severity)
which both are an adverse effect (including occupational disease, illness and death) on the
※ physical,
※ mental or
※ cognitive
condition of a person.
Google: “conitive ill health”

OHSAS 18001: Auditors' Questions

Rajasekaran Nadanam (Deputy Manager – EHS at Faiveley Transport) asks “OHSAS 18001 – What Questions you can Expect?” and gives the an answer in http://www.ehspedia.com/safety/ohsas-18001-what-questions-you-can-expect/.

Blog: How to streamline Incident Management

Ineke Leclercq (Marketing Director at Rivo, “the #1 cloud platform for EHS & operational risk management”) posted a message in linkedin about her blog article “How to streamline Incident Management”. The article has six sections:

  1. Identify all likely incidents
  2. Create a safety committee
  3. Involve employees
  4. Implement an efficient notification system
  5. Simplify data collection and usage
  6. Continually review and revise

 
Now, which kind of incidents need to be managed?
Based on clause 3.8 and 3.9 in OHSAS 18001:2007 there are 12 kinds of incidents:

12 KPIs for Occupational Health & Safety

Download: http://platinumcsr.org/wp-content/uploads/2016/09/IncidentClassification_OHSAS18001.pdf

Fehlende Begeisterung für OHSAS 18001 bei DNV-GL?

DNV-GL sendet mir Werbung zu Seminaren über ISO 9001, DIN EN 9100, ISO 14001, ISO 22000, ISO 27001 und ISO 50001. Größere Schwierigkeiten scheinen die Betriebe in Deutschland jedoch mit OHSAS 18001 zu haben. Das liegt vermutlich nicht nur daran, dass der heftig umstrittene Standard ISO 45001 vielleicht 2017 der Nachfolger dieses Standards für Arbeitsschutzmanagement werden soll. (Mit ISO 45001:2016 wird das nichts mehr.)
Ich wünsche mir von der Zertifizierungsbranche Trainings und kritischere Audits insbesondere im Arbeitsschutz. Hier sind die Arbeitnehmer die “Stakeholder”, was meiner Ansicht nach bei Audits von Arbeitsschutzmanagementsystemen für die Arbeitnehmervertreter immer noch nicht ausreichend spürbar wird. Auch sollte DNV-GL Arbeitnehmervertretern Seminare anbieten, die sie zur Durchführung interner (ISO 19011) Audits von Arbeitsschutzmanagementsystemen befähigen. Auch die Gewerkschaften vernachlässigen das Thema der Standards für Arbeitsschutzmanagementsysteme. Das ist schlecht, denn der Arbeitsschutz in Deutschland verträgt durchaus noch Verbesserungen bei der disziplinierten Umsetzung sowohl freiwillig ausgewählter wie auch gesetzlich vorgeschriebener Regeln.
Vielleicht sollte doch einmal die gesamte Struktur nicht nur der der behördlichen Aufsicht, sondern auch des privatisierten Audit(un)wesens unter die Lupe genommen werden. Denn vor welchen Unannehmlichkeiten müssen sich Zertifizierungsauditoren (und die Deutsche Akkreditierungsstelle, also die DAkkS) mehr fürchten: vor unzufriedenen Arbeitnehmern oder vor Unternehmen, die sich bei der Auswahl von Zertifizierern vermutlich nicht für den strengsten Auditor entscheiden werden? Die Arbeitnehmer sind zwar die “Stakeholder”, aber wirklich respektiert werden sie weder von der DAkkS, noch von den Zertifizierungsauditoren. In Deutschland ist das verständlich, denn die behördlichen und privaten Prüfer haben ja auch keinen überzeugenden Grund, solch einen Respekt zu entwickeln. Dafür tragen auch die Gewerkschaften eine Verantwortung.

"Fürsorgliche Gespräche" bei Bosch

In der metallzeitung vom August 2016 der IGM (https://www.igmetall.de/20160728_metall_08_2016_11dc5f0494d262cc9d8864166080a4c86870f4ee.pdf) berichtet Jan Chaberny auf Seite 8 über die Vergabe des Betriebsrätepreises 2016. Auch der Gesamtbetriebsrat von Bosch wurde nominiert. Es geht um zwei Gesamtbetriebsvereinbarungen (GBVs):

  • Ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung
  • Psychische Gesundheit

[…] Hervorzuheben ist vor allem der Abschluss der Gesamtbetriebsvereinbarung
»Psychische Gesundheit«. In der Vereinbarung wird betont, dass psychische Erkrankungen kein Makel sind und dass Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretungen Betroffene gemeinsamdazu ermutigen, sich in sogenannten »fürsorglichen Gesprächen« ihrer Führungskraft anzuvertrauen. »Ziel dieser Gespräche ist, die Belastungen und deren Ursachen zu erkennen und den Betroffenen Hilfe anzubieten«, sagt der Nürnberger Betriebsratsvorsitzende Ludwig Neusinger, der die Vereinbarungmit ausgehandelt hat. […]

Was ist denn daran “hervorzuheben”? Bosch wollte doch immer schon hin zu einem individualpsycholigisch und verhaltenspräventiv orientierten Gesundheitsmanagement, das in das persönliche Seelenleben hilfsbedürftiger Mitarbeiter eindringt. Damit kann der Arbeitgeber zu leicht Gründe für eine verhaltensbedingte Kündigung sammeln, denn die Führungskraft, an die sich Mitarbeiter wenden können, ist im Konfliktfall weder Vater noch Mutter. Bei der eher sozial- und organisationspsychologisch orientierten verhältnispräventiven Beurteilung der Arbeitsplätze lässt sich Bosch nur alle drei Jahre in die Karten gucken. Darauf kann ein Betriebsrat nicht stolz sein.
Ludwig Neusinger, BR-Vorsitzender, Robert Bosch GmbH (http://betriebsraetetag.de/programm/wir-fuer-psychische-gesundheit-bei-bosch.html):

Mit den beiden Gesamtbetriebsvereinbarungen „Ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung“ und „Psychische Gesundheit“ ist dem Gesamtbetriebsrat der Robert Bosch GmbH der große Wurf gelungen: Mit der „Psychischen Gesundheit“ bekennen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretungen gemeinsam dazu, dass das Erkennen von psychischen Belastungen, Gefährdungen und Erkrankungen und Gegenmaßnahmen zur deren Beseitigung eine Führungsaufgabe ist. Hauptaugenmerk liegt auf dem optimalen Schutz der Beschäftigten in Fertigung, Forschung und Entwicklung und in der Verwaltung mit dem Ziel, den Beschäftigten konkrete Hilfen anzubieten. Die GBV regelt das Verfahren und die Verantwortlichkeiten. Die Umsetzung der beiden Gesamtbetriebsvereinbarungen wird begleitet von einer Informationskampagne des Gesamtbetriebsrates und der lokalen Arbeitnehmervertretungen Richtung Beschäftigte und mit Schulung der Führungskräfte. […]

Richtig wäre: »Mit der „Ganzheitlichen Gefährdungsbeurteilung“ bekennen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretungen gemeinsam dazu, dass das Erkennen von psychischen Belastungen, Gefährdungen und Erkrankungen und Gegenmaßnahmen zur deren Beseitigung eine Führungsaufgabe ist.« Vor allem entspräche das der vorgeschriebenen Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes.
Ein großer Wurf sieht anders aus. Der Gefährdungsbeurteilung widmet der GBR-Vorsitzende keinen Kommentar, obwohl genau da in Deutschland der größte Nachbesserungsbedarf besteht. Die ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung könnte der Bosch-GBR stolz hervorheben, wenn darin der in vielen Bosch-Betrieben geltende Standard OHSAS 18001 für Arbeitsschutzmanagementsysteme eingeflossen wäre. Das wäre ungewöhnlich, denn nur wenige Betriebsräte nehmen die Standards für Arbeitsschutzmanagementsysteme, nach denen ihre Betriebe zunehmend häufiger zertifiziert sind, genügend ernst. Die Vernachlässigung der disziplinierten Anwendung von Arbeitsschutz-Standards ist ein Fehler, den Betriebsräte viel zu häufig begehen – und dann noch stolz darauf sind. Die Kenntnis und Nutzung der Maßstäbe, auf die sich der Bosch selbst verpflichtet hat, hätte besonders bei der für eine ordentliche Gefährdungsbeurteilung erforderliche Regelung der Vorfallserfassung und Vorfallsanalyse viel Klärungsbedarf bei Verhandlungen zur Betriebsvereinbarung vermieden.
Aus dem Arbeitsschutzgesetz ergibt sich, dass individuelle Maßnahmen nachrangig zu allen anderen Maßnahmen sind. Die Verhältnisprävention hat Vorrang vor einer “fürsorglichen” Verhaltensprävention, weil sich mit letzterer “psychische Auffälligkeiten” von Mitarbeitern zu leicht individualisieren lassen. Aus meiner Sicht wurde der Bosch GBR hier vom Arbeitgeber in die falsche Richtung gelockt und verdient keinen Preis dafür. Noch habe ich aber die beiden Betriebsvereibarungen nicht gesehen und kann mir darum noch kein ausreichend fundiertes Urteil bilden.

Nachhaltigkeit bei KUKA

Beim Thema “Nachhaltigkeit” wird ein chinesischer Investor bei KUKA vermutlich nichts verändern. In https://www.kuka.com/en-de/about-kuka/strategy/sustainability beschreibt Kuka gut die verschiedenen für KUKA relevanten Standards. Zum Thema “psychische Belastungen” finde ich bei KUKA keine Aussagen.
Es gibt eine Beschwerde aus dem Jahr 2010, dass der Betriebsrat “massiv bekämpft” werde, aber ein Gesamtbild über die Zustände bei KUKA ergibt das nicht.

Nordkoreanische Arbeiter in der EU

https://correctiv.org/recherchen/stories/2016/05/24/nordkoreanische-zwangsarbeiter-polen-deutsche-firmen/

Günstige Preise dank Zwangsarbeit
EXKLUSIV: Deutsche Firmen kaufen bei Werft ein, die nordkoreanische Zwangsarbeiter beschäftigt 
Nordkorea vermietet 50.000 Arbeiter an ausländische Firmen. Die meisten müssen in Russland und China schuften. Doch jetzt haben Journalisten auch mehrere dieser Zwangsarbeiter auf der Crist-Werft in Polen entdeckt. Zu den Kunden dieser Werft gehören auch die deutschen Baukonzerne Hochtief und Bilfinger. []

 
https://www.facebook.com/correctiv.org/posts/1689942151255225

Hier sind die Belege zur Geschichte über nordkoreanische Zwangsarbeiter auf polnischen Werften: Unsere Kollegen von VICE Deutschland haben auf der Crist- und Nauta-Werft Nordkoreaner gefunden. CORRECTIV hat die Dokumente dieser Werften ausgewertet: In den Kundenlisten beider Firmen finden sich Dutzende Einträge deutscher Reedereien, die dort Schiffe haben bauen oder reparieren lassen. []

 
Zunächst ist erst einmal festzustellen, dass das AMS (Arbeitsschutzmanagementsystem) der Werft Crist S.A. von DNV-GL (Det Norske Veritas – Germanischer Lloyd) nach PN-N-18001:2004 zertifiziert ist:

Das AMS der Nauta-Werft ist nicht nach dem etwas veralteten PN-N-18001:2004 zertifiziert, sondern von Polski Rejestr Statków sogar nach dem verbesserten Standard OHSAS 18001:2007:

 
Theoretisch ist es gut, wenn Nordkoreaner in einem Unternehmen mit einem nach PN-N-18001 oder nach OHSAS 18001 zertifizierten AMS arbeiten. Willkommen in der traumhaft schönen Welt der AMS-Standards. Allerdings stellt sich hier die ziemlich spannende Frage, wie DNV-GL und Polski Rejestr Statków Zertifizierungsaudits sowie Zwischenaudits überhaupt glaubwürdig durchführen können. Wie wird der Druck berücksichtigt, der auf die in Nordkorea lebenden Familienangehörigen der in Polen arbeitenden Nordkoraner ausgeübt wird? Das ist eine ganz erhebliche psychische Belastung, die durchaus im Zusammenhang mit der Arbeitssituation der nordkoreanischen Arbeiter steht.
Vielleicht sollten Journalisten einmal die nordkoreanischen Arbeitnehmervertreter der nordkoreanischen Arbeiter zu einem gemütlichen Abendessen einladen und sich darüber informieren, wie ihre Arbeitgeber psychische Belastungen so beurteilen, wie das in der EU vorgeschrieben ist. (Die Arbeiter der Nauta-Werft sind ja auch sicherlich über die Absätze 3.8, 3.9 und 4.4.3.2 in OHSAS 18001:2007 informiert worden.) Möglicherweise wäre so ein Abendessen ja auch ein Beitrag zur Erheiterung der Nordkoreaner.
Wie sind die nordkoreanischen Arbeiter an externen Audits und internen Audits (Vorgehensweise nach ISO 17021 bzw. nach ISO 19011) beteiligt? Dürfen sie dabei zur Verbesserung der Auditqualität beitragen, oder dürfen sie sich (mit Rücksicht auf ihre Familienangehörigen in Nordkorea) nur lobend zum Arbeitsschutz äußern?
Eine vielleicht nicht ganz unwichtige Frage: Erlauben PN-N-18001 und OHSAS 18001 den Einsatz von Zwangsarbeitern überhaupt? Oder kann mit Hilfe von Zertifizierern wie DNV-GL und Polski Rejestr Statków dargestellt werden, dass trotz des Zwangs, dem die Familien der Arbeiter in Nordkorea ausgesetzt sind, die in Polen arbeitenden Nordkoreaner zumindest formal keine Zwangsarbeiter sind? Wären DNV-GL und Polski Rejestr Statków dann für Zwangsarbeit mitverantwortlich?
PS: Ich weiß nicht, ob es eine gute Sache ist, dass BS OHSAS 18001 in Polen zu einer nationalen Norm wurde, wenn PN-N-18001 die Verbesserungen des BS OHSAS 18001 im Jahr 2007 nicht mitgemacht hat.
PPS: Wer für OHSAS 18001 glaubwürdige Audits durchführen will, sollte nach dem Verfahren der niederländischen SCCM vorgehen.