Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen

http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/artikel28.html

Im Artikel werden aktuelle Studien zur Verbreitung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen sowie zu hemmenden und fördernden Bedingungen ihrer Umsetzung im Betrieb referiert. Die Studien zeigen, dass nur eine Minderheit der Betriebe, die Gefährdungsbeurteilungen umsetzen, dabei auch psychische Belastungen berücksichtigen. Unter Bezugnahme auf die verfügbaren Studien zu hemmenden und fördernden Bedingungen werden Empfehlungen für eine breitere Umsetzung in der betrieblichen Praxis formuliert.
Dieser Artikel ist in der Zeitschrift “Prävention und Gesundheitsförderung” (2012, Volume 7, Number 2, Seiten 115-119) im Springer-Verlag erschienen.
D. Beck, G. Richter, M. Ertel, M. Morschhäuser:
Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen in Deutschland. Verbreitung, hemmende und fördernde Bedingungen
2012. PDF-Datei

Aus dem Artikel:

Befragt zu den Faktoren, die den Umgang mit psychosozialen Risiken besonders erschweren, wurden von den Führungskräften aus Deutschland am häufigsten die Brisanz des Themas (59%), fehlendes Wissen/Qualifikationen (55%), fehlende Zeit- und Personalressourcen (54%) sowie mangelndes Problembewusstsein (51%) genannt.
[Quelle: European Agency for Safety and Health at Work (2010) European Survey of Enterprises an New and Emerging Risks. Managing safety and health at work. European Agency for Safety and Health at Work, Bilbao]

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Siehe auch:

83% haben keine Verfahren zum Umgang mit arbeitsbedingtem Stress

European Survey of Enterprises on New & Emerging Risks (ESENER), 2007-2010
http://blog.psybel.de/wp-content/uploads/2013/01/16.-Arbeitsschutzkonferenz-Psychische-Belastungen-Vortrag-von-Michael-Ertel.pdf (früher in http://www.dgb-bremen.de/themen/arbeitsschutzkonferenz-16/16. Arbeitsschutzkonferenz – Psychische Belastungen – Vortrag von Michael Ertel.pdf), 2010-06-02, S. 6 ff:

… Gibt es in Ihrem Betrieb ein Verfahren zum Umgang mit arbeitsbedingtem Stress?
(Antworten durch Arbeitsschutzverantwortliche der befragten Betriebe in Deutschland; N=1510)

  • 15% – Ja
  • 83% – Nein
  •   1% – Arbeitsbedingter Stress ist in unserem Betrieb kein Thema

Welche der folgenden Gründe haben Ihren Betrieb dazu veranlasst, sich mit psychosozialen Risiken zu befassen?
(Antworten durch Arbeitsschutzverantwortliche der befragten Betriebe in Deutschland; N=1510)

  • 53% – Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen
  • 42% – Anforderungen seitens der Beschäftigten oder ihrer Vertreter
  • 22% – Anforderungen seitens der Kunden oder Bedenken hinsichtlich des Rufs der Organisation
  • 22% – Auflagen seitens der Gewerbeaufsicht oder Berufsgenossenschaft
  • 19% – Nachlassen der Produktivität oder der Qualität der Leistung
  • 11 % – Hohe Fehlzeitenrate