Gefährliche Gefährdete

http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/gw/arbeit.html

Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen.

http://www.marburger-bund.de/baden-wuerttemberg/beitraege/2011/Arbeitsplatz-Krankenhaus-BW.pdf

Positionspapier des Marburger Bundes zu den Arbeitsbedingungen im Krankenhaus – Vorschlag für Hauptversammlung des Bundesverbandes 
Die Ökonomisierung der Medizin im Krankenhaus droht zu einem Attraktivitätsverlust des Arbeitsplatzes für Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus zu führen. Um den Arbeitsplatz Krankenhaus für Ärztinnen und Ärzte attraktiver zu gestalten, Ärztemangel vorzubeugen , die Berufszufriedenheit zu erhöhen und somit die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern, hat der Marburger Bund ein Papier zu den Anforderungen an den ärztlichen Arbeitsplatz im Krankenhaus erstellt. Auf Grund der sich ändernden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wird es ein Papier sein, das einer regelmäßigen Überarbeitung bedarf. Auch hat das Papier verschiedene ärztliche Interessen zu berücksichtigen, da die Ansprüche an den ärztlichen Arbeitsplatz von einem Assistenten, der sich in Weiterbildung befindet, anders betrachtet wird, als von einem Facharzt, der hier seine Lebensaufgabe sieht und mit besonderen Aufgaben betraut ist.

Ist es nicht nett, wie hier die unterschiedlichen Interessen auf unterschiedlichen hierarchischen Ebenen im Gesundheitswesen umschrieben werden?
Googeln Sie auch einmal selbst zu diesem Thema.
Im Kampf gegen Übertreibungen bei der Verwendung des Burnout-Begriffes kommen in den Medien wieder mehr Ärzte zu Wort, die Burnout als Modebegriff abtun. Mit diesem Ansatz können sich Arbeitgeber generell etwas von ihrer Verantwortung entlasten, also auch Ärzte in Arbeitgeberpositionen. Die in den Medien zitierten Ärzte sind häufig in der Hierarchie so weit oben anzutreffen, dass sie selbst Mitarbeiter führen. Wie weit versuchen sie sich also selbst, von Verantwortung zu befreien?
Überlegen Sie sich das, wenn sie selbst einmal ärztliche Betreuung in einem Krankenhaus benötigen. Wie übermüdet darf der Arzt sein, der Sie behandelt? Wie ausgebrannt sind Pflegekräfte, die Sie betreuen? Ausgerechnet Menschen in Gesundheitsberufen müssen heute krankmachende Arbeitsbedingungen dulden, die nicht nur in einer von Arbeitnehmervertretern mitbestimmten Gefährdungsbeurteilung (wenn es die gibt) als auf Mitarbeiter wirkende Gefährdung beschrieben werden müssten, sondern die auch Patienten gefährden.
Dafür sind auch Ärzte in Führungspositionen verantwortlich. Wer Interviews mit ihnen führt, sollte sich auch mit dem Arbeitsschutz in den Abteilungen dieser Ärzte befassen. In Krankenhäusern sollte es Arbeitnehmervertretungen geben, die dazu etwas sagen können.
Nun noch zu einer guten Präsentation der Charité (Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Nicole Bührsch,
Charité – Campus Benjamin Franklin, Klinik und Hochschulambulanz für Psychiatrie und Psychotherapie, „Psychiatrie des Alterns“) zum Burnout: http://www.klinikaerzte.org/fileadmin/AEI-Dateien/Unterordner/burnout/buehrsch240111.pdf, S. 14/23:


Burnout bei Ärzten – Häufigkeiten
Prävalenz Burnout Ärzte:
25-60% – je nach spezifischer Berufssituation
Moderatorvariablen:

  • Alter/ Berufserfahrung
  • Krankenhaus vs. ambulante Versorgung
  • Fachrichtung

Hilfreich ist auch die Tabelle “Burnout vs. Depression” auf S. 12/23.
In der Grafik “Burnout bei verschiedenen Berufsgruppen” auf Seite 15/23 fällt auf, dass beim Burnout von Ärzten die Depersonalisierung eine große Rolle spielt. Verglichen werden Profile von Sozialarbeitern, Lehreren, Pflegepersonal, Ärzten und pflegenden Angehörigen. Es gibt große Unterschiede bei den Profilen.