Karriere bedeutet Aufgabe der Zeitsouveränität

… Gül: Zeitliche Verfügbarkeit wird zum Selektionskriterium. Das heißt: Wer dazugehören will, muss lange arbeiten. In allen Unternehmen, die wir untersucht haben, waren hohe Arbeitszeiten die Regel – im unteren Management mehr als 45 Stunden in der Woche, im mittleren und oberen Management mehr als 50 Stunden.
Vom Abteilungsleiter aufwärts wird ständige Verfügbarkeit per Smartphone erwartet. Karriere bedeutet also die Aufgabe der eigenen Zeitsouveränität.
SZ: Warum wehrt sich niemand?
Gül: Das liegt an den Bedingungen in den Unternehmen. Wir nennen es ein System der permanenten Bewährung, das es schwer macht, Grenzen zu ziehen. …

Siehe auch (ebenfalls SZ 2011-07-09):