Feige Krankenkassen

http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article2177676/Kassen-machen-Druck-auf-Kranke.html

Kassen machen Druck auf Kranke
03.02.2012, 07:36 Uhr Christoph Rybarczyk
Kosten für Arbeitsunfähige explodieren. Verbraucherschützer fordern mehr Rechte für Patienten gegenüber den Versicherungen
Hamburg. Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für das Krankengeld sind sprunghaft angestiegen. Im Jahr 2010 waren es 7,8 Milliarden Euro – 2,1 Milliarden Euro mehr als noch fünf Jahre zuvor. Kein Ausgabenposten hat nach Zahlen des Gesundheitsministeriums einen höheren Zuwachs bei den Kosten der Krankenkassen. Die Zahlung an die Versicherten wird fällig, wenn ein Versicherter länger als sechs Wochen arbeitsunfähig ist. Und deshalb argwöhnen die Krankenkassen, dass beim Krankengeld häufig Missbrauch im Spiel ist. Denn mit dem Krankengeld lässt sich der zwölf Monate andauernde Bezug von Arbeitslosengeld I verlängern, indem man arbeitsunfähig geschrieben wird. Außerdem kann man eine Periode bis zum Ruhestand überbrücken, ohne dass man Kürzungen bei der Rente (Abschläge) hinnehmen muss.
Das sind die gängigen Tricks, heißt es bei den Kassen. Sie haben ihre Fallmanager geschult, um die schwarzen Schafe unter Druck zu setzen. Doch der Verdacht gegen die eigenen Versicherten ist zumeist unbegründet. So ging es auch Christoph G. (Name geändert). Der Angestellte litt unter einem Burn-out, der auch in einer Klinik behandelt wurde. Das Krankengeld von der Krankenkasse ersetzte nach sechs Wochen Auszeit vom Job G.s Gehalt zu 70 Prozent. G. sollte über mehrere Monate langsam in seinen Job zurückkehren und die Arbeitszeit stufenweise steigern. So der Therapieplan. …

Na es geht doch. Man sieht: Krankenkassen können Druck machen. Allerdings reicht der Mut der Kassen nur, Kunden unter Druck zu setzen.
Wegen der Länge der Behandlungsdauer für psychische Erkrankungen führte die Zunahme dieser Erkrankungenen zu einer für die Kassen schmerzhaften Steigerung der Krankengelder. Die Kassen sind jedoch zu feige, die Mehrzahl jener schwarzen Schafe unter den Unternehmen unter Druck zu setzen, die ihre Pflicht zum Einbezug psychischer Erkrangungen in den Arbeitsschutz missachten. Im Gegenteil, diese Unternehmen werden respektvoll beraten, bei den Kranken dagegen wird nach “Tricks” gesucht.