Risikomanagement ohne Arbeitsschutz?

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ZeQ präsentiert Seminarprogramm 2013
Heute die Besten qualifizieren. Für die Herausforderungen von morgen.
Mannheim – Die Unternehmensberatung ZeQ hat ihr Seminarprogramm für das Jahr 2013 vorgestellt. Dieses richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter von Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken und Psychiatrien.

Herzstück des Programms ist der Seminar-Fokus „Management-Qualität 2.0“. Die hier angebotenen Kurse sollen dem Qualitätsmanagement in Krankenhäusern neue Perspektiven aufzeigen und richten sich daher vor allem an erfahrene Qualitätsbeauftragte.

Insgesamt umfasst das Programm 29 Seminare, von denen zehn erstmals angeboten werden. Ein Großteil der neuen Kurse beschäftigen sich mit den Themen

  • Risikomanagement – z. B. „Übertragung von Unternehmerpflichten – Organisationsverschulden wirksam begegnen“ –,
  • Kommunikation – z. B. „Rethorik [sic!] und Moderation – die eigene Wirksamkeit erhöhen“ und
  • Betriebliches Gesundheitsmanagement – u. a. „Betriebliches Gesundheitsmanagement – fit werden für die DIN SPEC 91020“.

An dem bewährten Konzept, die Berater von ZeQ als Trainer einzusetzen, wird auch im kommenden Jahr festgehalten. Hierdurch ist sichergestellt, dass sich die Kurse durch einen hohen Praxisbezug auszeichnen.

(Layout geändert, Text unverändert zitiert.)
In der Seminarbeschreibung von ZeQ fehlt der Arbeitsschutz, denn bekanntlich hilft die DIN SPEC 91020 nur bei der Integration des Betrieblichen Gesundheitsmanagements in Managementsysteme.
Wie kann man schon Zeit und Geld für Betriebliches Gesundgeitsmanagement (BGM) ausgeben, wenn Pflegekräften und Ärzten nicht wenigstens ein funktionierender Arbeits- und Gesundheitschutz garantiert wird? Das BGM ist eine feine Sache, aber es ersetzt den Arbeitsschutz nicht. Fehlbelastetes und übermüdetes Krankenhauspersonal ist zudem auch noch eine Gefahr für die Patienten.
Das freiwillige und oft stark verhaltenspräventiv orientierte BGM ist keine Alternative zum vogeschriebenen verhältnispräventiven Arbeitsschutz. Im Arbeitsschutz kann man kompetente Aufsichtspersonen der Berufsgenossenschaft und der Gewerbeaufsicht nicht mit BGM beeindrucken, sondern sie wollen einen mindestens vorschriftsmäßigen Gesundheitsschutz sehen. Wenn der Seminaranbieter wirklich beim Risikomanagement helfen wollte, dann müsste mit Standards wie OHSAS 18001 oder ILO-OSH begonnen werden, nicht aber mit der DIN SPEC 91020 und Rhetorik.

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