Unterschied zwischen Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

http://komnet.nrw.de/ccnxtg/frame/ccnxtg/danz?zid=public&did=1753&lid=DE&bid=ARB&

[…]

  • Arbeitsschutz: “Schutz des Beschäftigten vor berufsbedingten Gefahren und schädigenden Belastungen (Über- und Unterforderungen). Auf den Beschäftigten bezogen wirken sich Gefahren in Form von Personenschäden (Verletzungen, Berufskrankheiten und sonstigen Gesundheitsschädigungen), schädigende Belastungen in Form von schädigenden Beanspruchungen (Über- und Unterbeanspruchung) aus. Ziel des Arbeitsschutzes ist Arbeitssicherheit und Arbeitserleichterung.” (Skiba, 2000).
  • Arbeitssicherheit: “Arbeitssicherheit ist ein anzustrebender gefahrenfreier Zustand bei der Berufsausübung. Die auf den Menschen bezogenen Auswirkungen von Gefahren sind Personenschäden als Folge von Verletzungen (Unfällen), Berufskrankheiten und sonstigen schädigenden Einflüssen auf die Gesundheit.
    Die Vermeidung berufsbedingter gesundheitlicher Schädigungen ist ein Interesse, das jeder Beschäftigte von Natur aus besetzt, weil davon sein Wohlbefinden und seine wirtschaftliche Existenz abhängen. Insofern liegt zunächst ein grundlegendes Bedürfnis der Selbsterhaltung vor.
    Davon ausgehend ergibt sich auch die gesellschaftsorientierte Begründung der Notwendigkeit des Schutzes vor berufsbedingten Personenschäden. Zu unterscheiden sind humane (moralisch-ethische) sowie wirtschaftliche und volkswirtschaftliche Gründe.” (Skiba, 2000).

[…]

Beim Arbeitsschutz kommt also zum Schutz vor Gefahren noch der Schutz vor schädigenden Belastungen (Fehlbelastungen) hinzu.
Komnet weist auch noch auf ein Referat des Fachgebietes Arbeitspsychologie der Universität Duisburg-Essen hin, dass sich mit Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit befasst: http://fogs.uni-duisburg.de/asi_referat. Die beiden Anmerkungen (s.o.) zum Arbeitsschutz und zur Arbeitssicherheit (aus der Sicht der Arbeitspsychologie) hat Komnet wohl dieser Seite entnommen.
Klarer wird ein für die betriebliche Praxis wichtiger Unterschied nach einem Blick in zwei Gesetze:

  • “Arbeitsschutzgesetz”: Das “Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (ArbSchG)” fokussiert auf Prozesse.

    § 1 Zielsetzung und Anwendungsbereich
    (1) Dieses Gesetz dient dazu, Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit durch Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu sichern und zu verbessern. Es gilt in allen Tätigkeitsbereichen und findet im Rahmen der Vorgaben des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 (BGBl. 1994 II S. 1799) auch in der ausschließlichen Wirtschaftszone Anwendung.
    (2) Dieses Gesetz gilt nicht für den Arbeitsschutz von Hausangestellten in privaten Haushalten. Es gilt nicht für den Arbeitsschutz von Beschäftigten auf Seeschiffen und in Betrieben, die dem Bundesberggesetz unterliegen, soweit dafür entsprechende Rechtsvorschriften bestehen.
    (3) Pflichten, die die Arbeitgeber zur Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit nach sonstigen Rechtsvorschriften haben, bleiben unberührt. Satz 1 gilt entsprechend für Pflichten und Rechte der Beschäftigten. Unberührt bleiben Gesetze, die andere Personen als Arbeitgeber zu Maßnahmen des Arbeitsschutzes verpflichten.
    (4) Bei öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften treten an die Stelle der Betriebs- oder Personalräte die Mitarbeitervertretungen entsprechend dem kirchlichen Recht.

    Es wird gleich im ersten Absatz geregelt, dass Betriebs- oder Personalräte bzw. Mitarbeitervertretungen für das Arbeitsschutzgesetz relevant sind. Die Aufgabe dieser Organe sind Mitbestimmung und Aufsicht. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang § 89 des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG)

  • “Arbeitssicherheitsgesetz”: Das “Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit (ASiG)” fokussiert in seinem Titel auf Akteure.

    § 1 Grundsatz
    Der Arbeitgeber hat nach Maßgabe dieses Gesetzes Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit zu bestellen. Diese sollen ihn beim Arbeitsschutz und bei der Unfallverhütung unterstützen. Damit soll erreicht werden, daß
    1. die dem Arbeitsschutz und der Unfallverhütung dienenden Vorschriften den besonderen Betriebsverhältnissen entsprechend angewandt werden,
    2. gesicherte arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Erkenntnisse zur Verbesserung des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung verwirklicht werden können,
    3. die dem Arbeitsschutz und der Unfallverhütung dienenden Maßnahmen einen möglichst hohen Wirkungsgrad erreichen.

Größere Unternehmen haben öfters schon ein Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS). Gelegentlich findet sich auch der Begriff des Arbeitssicherheitsmanagementsystems. Jedoch gilt beispielsweise der Standard OHSAS 18001, nach dem AMS zertifiziert werden können, ganz klar den “Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystemen”. “OHSAS” bezeichnet eine “Normenreihe zur Bewertung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes”.
Wichtig werden auch die anstehenden Änderungen des Arbeitsschutzgesetzes werden. Dabei geht es um die Gefährdungskategorie der psychische Belastungen. Beim ASiG wird sich nicht mehr viel tun.
Das Arbeitssicherheitsgesetz gilt den Akteuren im Arbeitsschutz. Das Arbeitsschutzgesetz beschäftigt sich mit der Vorgehensweise im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Insofern ist die Arbeitssicherheit nur ein Teil des Arbeitsschutzes. Darum kann sich ein Unternehmen z.B. Bei seinen generellen Richtlinien für Mitarbeiter nicht nur auf “Arbeitssicherheit” beschränken, sondern es muss alle Rechte und Pflichten berücksichtigen, die sich aus den Vorschriften des Arbeitsschutzes ergeben.

Arbeit und Arbeitslosigkeit

http://www.psychologienews.de/?p=3215 (Uschi Grob)

… Es stimme, dass Arbeitslosigkeit stärker krank machen könne als ständige Überlastung – doch diese Pole gegeneinander abzuwägen, bringe in der gegenwärtigen Diskussion zwischen Arbeitgebern, Gewerkschaften und Politik wenig. …

(Links nachträglich hinzugefügt.)
Das passt zu Dietmar Hundts Eristik.

Motivieren demotiviert

Das ist zwar als Anzeige gekennzeichnet und nicht neu, aber interessant: http://www.nachrichten-aktuell.com/fuhrungstheorien-und-modelle-versagen-klaglich.html

… Unternehmer und Führungskräfte beklagen sich immer häufiger über die mangelnde Motivation der Mitarbeiter. Und es scheint, dass sie trotz umfassender Management- und Führungsausbildung mindestens einen Teil ihrer Mitarbeiter erreichen. Und genau hier liegt der große Fehler der Führungsinstrumente: Wir können andere Menschen nicht motivieren. Sie sind grundsätzlich von sich aus motiviert. Jeder Versuch, Mitarbeiter zu motivieren scheitert als Manipulationsversuch. Führungskräfte können jedoch (beispielsweise kommunikativ) Rahmenbedingungen schaffen, die es den Mitarbeitern ermöglicht, sich selbst zu motivieren. …

Fuhrende App fur psychische Gesundheit

http://www.boersen-zeitung.de/index.php?isin=&dpasubm=all&ansicht=meldungen&dpaid=553423

Ubernehmen Sie die Kontrolle uber Ihre psychische Gesundheit –
‘WhatsMyM3’-App jetzt in 12 Sprachen verfugbar
M3 Information, LLC
25.10.2012 14:00
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Vier-Sterne-Test fur Depression/bipolare Storung/Angststorung auf Apple iTunes und Google Play fur Android
ROCKVILLE, MD, 2012-10-25 14:00 CEST (GLOBE NEWSWIRE)
— WhatsMyM3, die beliebteste App fur psychische Gesundheit, ist jetzt auf iTunes und Google Play in 12 Sprachen erhaltlich. So kann diese fuhrende App fur psychische Gesundheit und Wellness nun von Millionen von Menschen weltweit genutzt werden, um zu uberprufen, ob sie moglicherweise an Depression, Angststorung, bipolarer Storung oder posttraumatischer Belastungsstorung leiden.
Der Weltgesundheitsorganisation zufolge ist Depression weltweit eine der Hauptursachen fur Erwerbsunfahigkeit und tragt massgeblich zur globalen Krankheitslast (Global Burden of Disease, GBD) bei.
‘WhatsMyM3 spricht jetzt die Sprachen, die von 3,9 Milliarden Menschen in der ganzen Welt gesprochen werden’, so Henry Acosta, psychiatrischer Gutachter. ‘Diese App macht es fur Menschen uberall auf der Welt einfacher, ihre psychische Verfassung zu uberwachen.’

Und was sagen die Datenschutzer dazu? Hier gehen nur Blode online?
Siehe auch:

Struktur und Bedeutung

Auch wenn’s nicht so ganz in das Thema dieses Blogs passt, gebe ich doch gerne diesen Lesetipp: Eines meiner Lieblingsbücher wird in der 3. Auflage neu aufgelegt:
http://www.bischof.com/norbert_struktur_und_bedeutung.html

Eine Einführung in die Systemtheorie für Psychologen, Biologen und Sozialwissenschaftler zum Selbststudium und für den Gruppenunterricht.
Wegen fortdauernder Nachfrage bereitet der Verlag Hans Huber, Bern eine 3. überarbeitete und neu illustrierte Auflage vor. Voraussichtlicher Erscheinungstermin: Herbst 2012.

Über dieses Buch
Seit langem streben Psychologen danach, ihre Wissenschaft zu formalisieren. Gesucht wird eine Mathematik, die nicht, wie die Statistik, nur der Datenaufbereitung dient, sondern als echtes Medium der Theoriebildung taugt. Unter allen diesbezüglichen Bemühungen kann bislang nur die Systemtheorie eine wirkliche Erfolgsbilanz aufweisen.
Dieses Lehrbuch ist eher didaktisch als systematisch konzipiert, seine Diktion bevorzugt Anschaulichkeit vor formaler Abstraktion, es verwendet keine technischen, sondern psychologische und biologische Beispiele, es setzt nur Abiturmathematik voraus, führt dann aber doch auch an anspruchsvollere Problemstellungen heran.
Es möchte Studierenden der Verhaltenswissenschaften nicht nur ein passives Verständnis der Systemtheorie, sondern die aktive Kompetenz vermitteln, das erlernte Handwerskzeug auch wirklich zur Lösung anstehender Forschungsprobleme einzusetzen und überhaupt in dem neuen Medium kreativ denken zu können.


Ganz fehl am Platz ist das Buch hier auch nicht. Immerhin geht es um Psychologie. Es wird wohl erst im Jahr 2013 erhältlich sein.

Stirb früher mit leichten seelischen Problemen

http://www.haufe.de/arbeitsschutz/gesundheit-umwelt/psychische-belastungen-koennen-das-leben-verkuerzen_94_135232.html?checkPermLogin=true

06.09.2012
Psychische Belastungen
Leichte seelische Probleme können das Leben verkürzen
Dass Depressionen körperliche Auswirkungen haben, weiß man seit Jahren. Nun belegt eine Studie: Auch kleinere Sorgen und Probleme belasten uns so stark, dass wir davon krank werden und schneller sterben. Man sollte also auch leichte Symptome von psychischem Stress ernst nehmen. …

 
Links:

Können seelische Verletzungen tödlich sein?

Lesen sie sich http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Arnold_(Justizopfer) einmal durch.
Sind Sie in der Lage, die richtigen Fragen zu stellen? Beispiele:

  • Wie hoch schätzen Sie die Möglichkeit ein, dass Horst Arnold an den ihm zugefügten seelischen Verletzungen starb?
  • Sie kennen wahrscheinlich den genauen Hintergrund des Falles nicht. Bedeutet das, dass Sie sich kein Urteil bilden können? In welchen Fällen verzichten Sie auf Entscheidungen, wenn Sie keine vollständigen Informationen haben?
  • Welches Problem resultiert aus der Tatsache, dass der Umgang mit Arnolds durch seinen ehemaligen Arbeitgeber (hessisches Kultusministerium) nach seinem Freispruch nie eindeutig als eine der Ursachen für seinen Tod bewiesen werden kann?
  • Arnold starb nach seinem Freispruch an einem Herzinfarkt. Bedeutet der Wegfall einer psychischen Fehlbelastung, dass damit auch die Gefährdung für Leben und Gesundheit sofort wegfällt?
  • Wie lebenswichtig ist Wiedergutmachung?

Unterste Ebene am stärksten unter Druck

Das die unteren Führungskräfte besonders unter Druck sind, war bisher eine häufige (und auch meine) Annahme. Ich muss dazulernen: Bei den Geführten – also den Mitarbeitern auf der untersten Ebene – drückt’s noch mehr.
Burnout-Studie: Mitarbeiter stärker betroffen als Führungskräfte, Nicole Hövel
http://www.newsummits.de/single-view/article/burnout-studie-mitarbeiter-staerker-betroffen-als-fuehrungskraefte/