Ist Bosch wirklich ein Vorreiter?

http://www.haufe.de/arbeitsschutz/sicherheit/bosch-gilt-als-vorreiter-bei-der-arbeitssicherheit_96_156746.html

09.01.2013
Arbeitsschutzmanagementsystem
Bosch gilt als Vorreiter bei der Arbeitssicherheit

Mit Hilfe eines Arbeitsschutzmanagementsystems (AMS) lassen sich Arbeitsunfälle sowie arbeitsbedingte Verletzungen vermeiden. Potenzielle Unfall- und Gesundheitsrisiken lassen sich systematisch erkennen. Sind die Gefahrenquellen bekannt, können frühzeitig geeignete Präventionsmaßnahmen eingeleitet und die Mitarbeiter gezielt geschützt werden.
Ereignisse wie Unfälle oder Arbeitsausfälle werden dokumentiert. Anhand der Dokumentation lassen sich Zahlen und Werte vergleichen und Erfolge messen. Außerdem lassen sich neue Ziele vereinbaren und kontrollieren.

Bosch gehört international zu den Vorreitern bei der Umsetzung des Standards OHSAS 18001.

Haufe scheint hier einfach eine Pressemeldung von Bosch unkritisch übernommen zu haben. Der Fokus liegt hier auf Unfällen und Verletzungen. Bei Gesundheitsrisiken fehlt der Hinweis auf den Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz. Dieser Einbezug ist vorgeschrieben, wird aber immer noch zu oft missachtet. Wenn Bosch sich von der Mehrheit der Pflichtverletzer abgrenzen will, dann müsste das Unternehmen explizit beschreiben, wie es psychische Belastungen in seinen Arbeitsschutz einbezieht und wie dabei die Mitbestimmung der Arbeitnehmer beachtet wird. Denn auch die Mitbestimmung wird in OHSAS 18001 thematisiert. Hoffentlich kennen sich die Bosch-Betriebsräte mit OHSAS 18001 aus.
Beim Arbeitsschutz loben sich viele Unternehmen kräftig selbst. (In diesem Fall lobt haufe.de Bosch.) Es geht um Employer Branding. Darum ist Vorsicht angebracht: Nach OHSAS 18001 zertifizierte Unternehmen verdienen erst dann Lob, wenn sie der Öffentlichkeit und ihren Mitarbeitern deutlich mitteilen, dass sie nicht nur “klassische” Unfälle vermeiden, sondern alle Vorfälle nach Definition 3.9 in OHSAS 18001:2007. Dazu gehören natürlich auch psychische Belastungen, damit es keine “nachteiligen mentalen Zustände” gibt.
Wie definiert der Standard derartige “Vorfälle”? Das sind alle arbeitsbezogene Ereignisse, die eine Verletzung oder Erkrankung (ohne Berücksichtigung der Schwere) oder einen tödlichen Unfall zur Folge hatten oder hätten zur Folge haben können. Bei Erkrankungen gibt es demzufolge keine Schwelle, unterhalb derer sie aus der Beobachtung und der Statistik herausfallen. Dadurch entfallen Diskussionen über die Relevanz von Erkrankungen. Die Unternehmen unterwerfen sich dem Standard ja freiwillig. OHSAS 18001 erläutert weiter: Erkrankungen sind erkennbare, nachteilige physische oder mentale Zustände, die durch eine Arbeitstätigkeit und/oder durch eine Arbeitssituation entstanden sind und/oder verschlechtert wurden.
Die Kunden eines Arbeitsschutzmanagementsystems sind die Arbeitnehmer. Warum nur wissen in den nach OHSAS 18001 zertifizierten Betrieben die wenigsten Beschäftigten von den Segnung des Standards? Warum werden Unternehmen plötzlich schüchtern, wenn es darum geht, ihren Mitarbeitern OHSAS 18001 verständlich zu machen?
Die meisten Mitarbeiter zertifizierter Unternehmen werden sich OHSAS 18001 (besser OHSAS 18002, das ist OHSAS 18001 mit Hinweisen zur Umsetzung) kaum durchlesen. Da ist zum Beispiel eine Hürde: der Preis. Zu den aushangpflichtigen Vorschriften gehört der Standard leider nicht. Wenn also ein zertifiziertes Unternehmen nicht deutlich nach innen und nach außen kommuniziert, wozu sich das Unternehmen mit seinem Bezug auf OHSAS 18001 selbstverpflichtet hat, dann können die Mitarbeiter das Top-Management (in OHSAS 18001 als oberstes Führungsgremium bezeichnet) dieses Unternehmens nicht an seinen Ansprüchen messen. Ist das der Grund, warum man in den AMS-Handbüchern und in der Werbung zertifizierter deutscher Unternehmen vom “Geist” des Standards OHSAS 18001 so wenig spürt? Wenn eine Zertifizierungsgesellschaft einem Unternehmen das durchgehen lässt, sollten sich die Arbeitnehmer vielleicht einmal an die Deutsche Akkreditierunsstelle wenden.
Siehe auch: http://www.bosch.com/de/com/sustainability/issues/corporate_leadership/managementsystems/managementsystems_1.html

Daimler: Arbeitschutzleitfaden für Führungskräfte

https://www.google.de/search?q=”Arbeitschutzleitfaden+für+Führungskräfte”+Betriebsrat.
Der Leitfaden ist mit dem Gesamtbetriebsrat abgestimmt. Ist das Handbuch genügend generisch angelegt, dann kann der GBR dafür schon zuständig sein. Prinzipiell gilt für betriebsnahe Lösungen aber die Mitbestimmungspflicht der lokalen Betriebsräte. Das ist ja gerade die Idee, die hinter dem betriebsnah auszufüllenden Gestaltungsspielraum des Arbeitsschutzgesetzes steckt, den sich ja auch die Arbeitgeber gewünscht hatten.

Nachhaltigkeitsberichte

http://www.siemens.com/sustainability/pool/de/nachhaltigkeitsreporting/siemens-nb-arbeit-gesundheit.pdf

… Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dabei das wichtigste Potenzial eines Unternehmens: Sie gilt es zu fördern und zuschützen. Siemens gibt mit seinem unternehmerischen Han­deln Antworten auf diese gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit und investiert aktiv in die Gesundheit der Mitarbeiter und damit auch in die Zukunft und Innovationskraft des Unternehmens. Die Gesundheitsmaßnahmen für unsere ­Mitarbeiter setzen sich zusammen aus gesetzlich geforderten Leistungen der Arbeitssicherheit und des Gesund­heitsschutzes sowie aus freiwilligen gesundheitsfördernden Programmen und Maßnahmen. Sie decken folgende Themen­ gebiete ab: Gesunde Arbeitswelt, Psychische Gesundheit, Be­wegungsförderung, Gesunde Ernährung und Medizinische Betreuung.
Für eine nachhaltige Integration von Gesundheit im Unterneh­men arbeitet das Gesundheitsmanagement eng mit anderen Abteilungen zusammen, etwa der Personalabteilung oder dem Gebäudemanagement. Ein Beispiel hierfür ist das neue Arbeits­platzkonzept »Siemens Office«: Darunter verstehen wir eine innovative und offene Bürowelt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie die individuellen Kompetenzen und die Leistungs­ fähigkeit der Mitarbeiter im Unternehmen durch funktions­ bezogene Arbeitsflächen, frei wählbare Arbeitsplätze, ein mobiles Arbeiten und Angebote zur Vereinbarkeit von Privatund Berufsleben unterstützt. …

Jetzt veröffentlichen die Unternehmen ihre Geschäftsberichte für das Jahr 2012. Einige Unternehmen bringen den Arbeitsschutz auch in einem eigenen “Nachhaltigkeitsbericht” unter.
Die Formulierungen in dem Bericht von Siemens könnte man als einen Standard hernehmen. Es wird nicht zu viel und nicht zu wenig versprochen. Die Zusammensetzung der Gesundheitsmaßnahmen aus gesetzlich geforderten Leistungen der Arbeitssicherheit und des Gesund­heitsschutzes sowie aus freiwilligen gesundheitsfördernden Programmen und Maßnahmen ist der heute übliche Ansatz. Maßnahmen zur Bürogestaltungen werden auch gerne herausgestellt. Der Betriebsrat bleibt unerwähnt. Während andere Unternehmen versuchen, ihre Zertifizierungen (z.B. OHSAS 18001) als einen Beweis für einen guten Arbeitsschutz zu verwenden, hält sich Siemens hier zurück. Das war ein Thema im der Berichterstattung für das Jahr 2010.

Diktatur der guten Laune

In http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Deutsche-Apple-Stores-erhalten-weiteren-Betriebsrat-1748033.html lesen wir, dass die immer fröhlichen Apple-Mitarbeiter im Dezember auch in Frankfurt einen Betriebsrat gründen werden.
In München wurde u.A. wegen Fehlbelastungen schon ein Betriebsrat gegründet.
 
Eröffnung eines Apple Stores in Stockholm:

OHSAS 18001 Potential Pitfalls

http://www.barbour-ehs.com/media/181346/barbour directors club – pam brown heineken – benefits of certification.pdf

Heineken
Achieving OHSAS 18001 Certification
Pamela Brown, Head of Safety
16th May 2012

OHSAS 18001 Potential Pitfalls

  • Not doing it for the “right” reason – just for “a badge on the wall”
  • Creating excessive paperwork
  • Failure to involve your certification body at an early stage
  • Not engaging your workforce
  • Assuming its going to be a quick and painless process

Betriebsräte-Preis für den GBR der Bayer AG

http://www.dbrp.de/deutscherbetriebsraete-preis/nominierte/index_2012.php

… Der Gesamtbetriebsrat der Bayer AG, Leverkusen, erhielt den „Deutschen Betriebs­räte-Preis“ in Silber. Die Interessenvertreter des Technologiekonzerns haben sich umfassend mit den Themen Belastungsreduzierung und Gesundheitsförderung für die Mitarbeiter beschäf­tigt. …

 
http://www.dbrp.de/deutscherbetriebsraete-preis/preis_2012/Materialien/Bayer.pdf

  • Tarifvertrag “Lebensarbeitszeit und Demografie”
  • GBV Lebensarbeitszeit und Demografie
  • Belastungsreduzierung
  • Gesundheitsvorsorge
  • Einführung eines strategischen betrieblichen Gesundheitsmanagements

Betriebsräte als Auditoren

http://www.kapsch.net/de/ktc/investor_relations/corporate_governance/Pages/supervisory_board.aspx


Claudia Rudolf-Misch ist seit November 2010 vom Betriebsrat entsandtes Mitglied des Aufsichtsrates der Kapsch TrafficCom AG. Sie ist seit Juni 2004 als Verantwortliche für das integrierte Managementsystem HSSEQ (Health-Safety-Security-Environment-Quality) für Kapsch TrafficCom tätig. Sie ist zertifizierte Managerin und Auditorin nach ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001. Claudia Rudolf-Misch schloss 2001 ihre MBA-Ausbildung ab.

BGFE zertifiziert nach OHSAS 18001

http://www.freiburg.igbce.de/portal/site/freiburg/menuitem.00b7bf1d5825fcf7bf03d810c5bf21ca/ wurde von der IG BCE veröffentlicht. Es geht um OHSAS 18001, also auch um die Mitbestimmung durch die Arbeitnehmer (Kapitel 4.4.3.2). Darum ist es schon recht erstaunlich, dass die Gewerkschaft in ihrem Artikel nichts über eine Beteiligung der Betriebsräte am Audit zu berichten weiß.

… haben beide Firmen [Unternehmen des General Electric Konzerns im Raum Freiburg] im Januar eine Zertifizierung mit der internationalen Arbeitsschutznorm OHSAS 18001 bei der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik, kurz BGFE, beantragt. Übrigens eine Gratisleistung für alle BGFE-Mitglieder. Seither haben die BGFE-Auditoren Stefan Drodofsky und Anja Heilbock unter anderem die Arbeitssicherheit, das Arbeitschutzbewusstsein der Mitarbeiter und die Arbeitssicherheitsstandards überprüft.

Mit dem Zertifikat sind interne wie externe Vorteile verbunden: Ein sicheres Arbeitsumfeld für Mitarbeiter und Lieferanten, eine gesteigerte Qualitätswahrnehmung beim Kunden und eine Anerkennung des internen GE-Arbeitsschutzmanagementsystems durch die Behörden.

Das geht ein bisschen zu weit: OHSAS 18001 ist ein guter Standard, aber (noch) keine internationale Arbeitschutznorm.
Die “Anerkennung durch die Behörden” wäre ein Nachteil für Arbeitnehmer, wenn das Audit nicht gründlich genug erfolgte. Bei der DAkkS habe ich keine Akkreditierung der BGFE gefunden.
Fragen (via IG BCE) an die IG BCE sowie an die BGFE (Stefan Drodofsky und Anja Heilbock): Wie wurde der Betriebsrat in das Audit mit einbezogen? Wie wurde der Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz auditiert? Wie haben die Auditoren das Arbeitschutzbewusstsein der Führungskräfte insbesondere im Bereich der psychischen Belastungen überprüft? Wissen die Mitarbeiter, was eine Zertifizierung nach OHSAS 18001 praktisch für sie bedeitet?

Stresseminare zuerst

Klassisch: 13 Jahre nach Inkrafttreten des Arbeitsschutzgesetzes wurde die nachrangige Verhaltensprävention angeboten und an der vorrangigen Verhältnisprävention gearbeitet.
http://www.vdbw.de/Aktuell-Detailansicht.27+M53568caf170.0.html?&tx_ttnews[year]=2009

… Dr. R. Franke: Wir bieten ein Portfolio aus präventiven und kurativen Maßnahmen wie Stressseminare, individuelle Coachings, Kooperationen mit psychosomatischen Kliniken etc. an. Darüber hinaus arbeiten wir an der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen. …

Stand 2009:
Betriebsarzt Dr. Ralf Franke ist Corporate Medical Director der Siemens AG und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Arbeitsmedizin (AfAMed) beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Psychische Belastung – kein Thema für Siemens?

In der markigen Beschreibung http://www.industry.siemens.com/topics/global/en/system-certificates/Documents/IA_Management_Manual.pdf eines Managementhandbuchs schreibt Siemens I IA CE:

… Das Managementsystem von I IA umfasst die Themen Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit (EHS).

Indikatoren für die Wirksamkeit des Managementsystems sind die positive Geschäftsentwicklung und die hohe Kundenzufriedenheit.

Und die Mitarbeiterzufriedenheit ist kein Indikator? Oder kann man irgendwo bei Siemens nachlesen, dass für OHSAS 18001 auch die Mitarbeiter zu den Kunden gehören?
 
http://www.dialog.igmetall.de/Artikel.32+M5cfbfaf1969.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=7781:

Psychische Belastung – kein Thema für Siemens?

Man könnte meinen, dass die Thematik psychische Belastung mittlerweile abgegriffen erscheint – aber immer wieder schrecken uns Zahlen und Fakten auf und zeigen ganz deutlich, wie dramatisch diese Krankheit tatsächlich auf dem Vormarsch ist (siehe zum selben Thema).
Herunterspielen aus Kostengründen?
Positive Ansätze im Umgang mit dieser Problematik bei Siemens verliefen allerdings im Sande: Die aus Kostengründen gestoppte psychosoziale Hotline oder das ebenfalls gestoppte Hand-out für Führungskräfte hätten weitere Bausteine zur Hilfe und Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen sein können. Weitere Maßnahmen wie ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung im Intranet und Ausbau der angebotenen Seminare für Führungskräfte und Mitarbeiter werden gar nicht mehr mit dem Ausschuss des Gesamtbetriebsrats besprochen. …

Die Gewerkschaft (in der ich Mitglied bin) liegt daneben: Psychische Belastung ist keine Krankheit. Ohne “psychische Belastung” (die schlechte Übersetzung des Begriffs “mental workload” in der deutschsprachigen Version der ISO EN DIN 17005 ) gäbe es keine Jobs. Das wäre dann allerdings eine psychische Fehlbelastung. Und selbst die ist keine Krankheit, sondern eine mögliche Ursache von Krankheiten.
Wenn ein Arbeitgeber Maßnahmen wie eine Befragung zur Selbsteinschätzung im Intranet und den Ausbau der angebotenen Seminare für Führungskräfte und Mitarbeiter ohne Mitbestimmung durchführt, dann läge auch er daneben, und der Betriebsrat könnte rechtlich gegen solche Straftaten vorgehen. In nach OHSAS 18001 zertifizierten Betrieben, die ihr Zertifikat nicht verlieren wollen, gibt es aber noch andere Handlungsmöglichkeiten für Arbeitnehmervertreter.
Viele Betriebe der Siemens AG sind nach OHSAS 18001:2007 zertifiziert. In den Zertifikaten können Siemensianer auch die nächsten Rezertifizierungstermine nachlesen. Und für die internen Audits gibt es Auditpläne. Macht da mal mit! Übrigens, in der großen Mehrheit der Fälle ist DQS der Zertifikator. Das Unternehmen bietet einen Beschwerdeprozess an.
Ein paar Fragen, die sich Arbeitnehmervertreter in allen nach OHSAS 18001 zertifizierten Unternehmen stellen sollten:

  • Wenn trotz mangelhaften Einbezugs psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz Zertifikate für das Arbeitsschutzmanagementsystem erteilt wurden, ist diese Nichtkonformität dann wenigstens in einem Abweichungsbericht dokumentiert worden?
  • Sprechen Zertifikatoren mit den Kunden des OHSAS 18001, also mit den Mitarbeitern und ihren Vertretern?
  • Sind die Berufsgenossenschaft und die Gewerbeaufsicht überfordert? Verlässt sich die behördliche Aufsicht darum zu leichtfertig auf Zertifikate für Managementsysteme?
  • Kennen die Betriebsräte an den Standorten und der Gesamtbetriebsrat den Standard BS OHSAS 18001 und darin das Kapitel zur Mitbestimmung?
  • Was ist der Hauptmotivator im Arbeitsschutz?
  • Warum lassen Unternehmen ihre Managementsysteme zertifizieren?
  • Sind den Betriebsräten die Berichte der internen und externen Audits bekannt?
  • Welche Dokumente wurden den Auditoren vorgelegt?
  • Werden im Widerspruch zum OHSAS 18001:2007 (Punkt 3.9 und Kapitel 4.5.3.1) nur Unfälle dokumentiert und untersucht, die der Arbeitgeber der Berufsgenossenschaft zu melden hat, oder werden (mit Beachtung der Mitbestimmung nach OHSAS 18001:2007, Kapitel 4.4.3.2) alle arbeitsbezogenen Ereignisse verhältnispräventiv analysiert und auch in der Statistik ausgewiesen, die eine Verletzung oder Erkrankung (ohne Berücksichtigung der Schwere) oder einen tödlichen Unfall zur Folge hatten oder hätten zur Folge haben können? (Nach OHSAS 18002:2008, Anhang, C.4 gehören auch Mobbing und Einschüchterung zu solchen Ereignissen.)
  • Kennen die Betriebsräte die Auditpläne für vergangene und zukünftige Audits?
  • Sind die Betriebsräte kompetent genug, den Arbeitgeber an seinen eigenen Maßstäben zu messen?
  • Was ist die Selbstverpflichtung eines Unternehmens nach OHSAS 18001 wert, wenn schon die Betriebsräte dieses Versprechen nicht ernst nehmen?

 
Siehe auch: https://www.google.de/search?q=psychische-belastung+”OHSAS+18001″+-psybel. Was man da findet, ist wenig beeindruckend. Betriebsräte könnten hier den Hebel ansetzen. Lesestoff: LV 52 und LV 54 und OHSAS 18002:2008 (die Umsetzungshilfe zu OHSAS 18001:2007).