Spirituelles Coaching

http://www.haufe.de/personal/hr-management/wirtschaftspsychologie-kolumne-spirituelles-coaching_80_205608.html

31.10.2013
Serie Kolumne Wirtschaftspsychologie
Wenn nicht einmal der Glaube hilft – Spirituelles Coaching
So mancher Mythos geistert durch die Personalabteilungen – gerade wenn es um psychologisches Wissen geht. Professor Uwe P. Kanning klärt in seiner monatlichen Kolumne über die Fakten auf. Heute: Die fragwürdigen Grundlagen von spirituellem Coaching. […]

Ab ins Kloster?

Heute können wir uns auch in buddhistischen Klöstern vom Arbeitsalltag erholen. Darauf wies heute abend mal wieder eine Fernsehsendung hin, in der über ein solches Kloster in der Nähe von Potsdam berichtet wurde.
Bevor Sie sich ein Kloster für eine Auszeit aussuchen, könnte es hilfreich sein, sich eine buddhistische und gleichwohl auch kritische Website über buddhistische Sekten anzusehen. Dort gibt es sehr interessante Beiträge, zum Beispiel http://www.buddhistische-sekten.de/Psychologische_Kriterien.html, eine Aufbereitung von Informationen des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) zum Sektenwesen.

Halbbildung (forts.)

http://www.hauptsache-bildung.de/2012/schlusselthema-burnout-abschlussinterview-mit-burnoutexperte-manuela-starkmann/#more-5283

… Jeder Mensch ist verschieden. Das ist zwar ein Satz, den ich oft höre, doch ich vermisse die dazugehörige, individuelle Behandlung. Man bekommt nun mal seine Mitarbeiter nicht durch das gleiche Raster. Da kann man noch so viele standardisierte Personalbefragungsbögen haben. Mitarbeitergespräche sollten aus einer Mischung grundsätzlicher Einheitlichkeit sowie Anerkennung der persönlichen Stärken bestehen. …

Die gut klingende Aussage, dass jeder Mensch verschieden sei und individuelle Behandlung brauche, finden wir in Argumentationsmustern, die oft als Einwand gegen Verhältnisprävention verwendet werden. Verhältnisprävention sichert die Verhältnisse, die die verschiedenen Menschen brauchen. Menschen legen sowohl auf individuelle Behandlung wert wie auch auf gerechte Gleichbehandlung. Es kommt hier immer auf die Situation an.
Manuela Starkmann will Burnoutexpertin sein, weiß aber nicht, dass Mitarbeiter in den Unternehmen bisher vorwiegend “individuell behandelt” wurden, wenn es um Burnout und um psychische Erkrankungen ging. Hier wird also am ganz falschen Baum gebellt, denn nicht die Zuwendung zum Individuum fehlt, sondern strukturelle Verbesserungen wird ausgewichen. Praktischerweise konnten Arbeitgeber damit ihre Verantwortung zu individuellen Mitarbeitern verschieben, ohne auf kranke Strukturen in ihrem Unternehmen schauen zu müssen. Darum gab es in der Wirtschaft eher starken Widerstand gegen die Verhältnisprävention. Aber der Verhaltensprävention mit ihrer ach so liebevollen Hinwendung zum einzelnen Menschen wandten sich Unternehmer wohl schon im Paläolithikum allzu gerne zu.
Die Burnoutexpertin Starkmann vermittelt also wieder nur Halbbildung: Standardisierte Personalfragebögen beruhen auf Grundlagen, die verschiedenen Menschen gemeinsam akzeptierten. Es geht auch nicht darum, Menschen durch ein gleiches Raster zu bekommen, sondern im Arbeitsschutz geht es darum, die Qualität der Arbeitsplätze (Arbeitsbedingungen) von Menschen zu untersuchen. Starkmann versucht den alten Trick, Mitgefühl mit den geplagten Individuen zu zeigen und die Verhältnisprävention als etwas Unpersönliches darzustellen, das persönliche Stärken vernachlässigt. Das ist Unsinn. Verhältnisprävention setzt an den Rahmenbedingungen an, die wir zur Entfaltung unserer persönlichen Stärken brauchen. Übrigens: Ein menschliches Umfeld muss auch persönliche Schwächen erlauben.
In die Esoterik-Kategorie kommt Frau Starkmann wegen dieses Artikels: http://blog.psybel.de/2012/06/18/ursache-halbbildung/

Ursache Halbbildung

Pressemeldung in http://www.hauptsache-bildung.de/2012/schlusselthema-burnout-pravention-und-selbstschutz/:

Schlüsselthema Burnout – Prävention und Selbstschutz
Hauptsache Bildung startet Projektwoche
Das deutsche Bildungsnetzwerk Hauptsache Bildung stellt in einer eigenen Themenwoche neue Konzepte und praktische Tipps zur Burnout-Vorbeugung vor und diskutiert mit Fachleuten über mögliche Präventionsstrategien für Unternehmen und Arbeitnehmer. Begleitet wird die ganze Woche von Burnoutexpertin Manuela Starkmann, die seit über 12 Jahren Unternehmen und Privatpersonen in der Burnout-Vorbeugung unterstützt.
Burnout ist längst keine Randerscheinung oder eine reine „Managerkrankheit“ mehr. Das Thema Burnout-Vorbeugung steht bei Unternehmen und Krankenkassen ganz oben auf der Agenda. Nach einer aktuellen Studie der Bundespsychotherapeutenkammer (BptK) ist die Zahl der Burnout-Erkrankungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Während 2004 durchschnittlich rund 0,6 Fehltage pro 100 Versicherte aufgrund des Burnout-Syndroms verzeichnet wurden, waren es 2011 bereits 9,1 Fehltage. „Dabei ist die zunehmende psychische Belastung allerdings nicht alleine im Arbeitsumfeld zu suchen“, so Julia Leutloff, Redakteurin bei Hauptsache Bildung. “Auch Studenten oder Erwerbslose haben vermehrt mit psychischen Problemen zu kämpfen,“ so Leutloff weiter.
Wie kann aber eine erfolgreiche Burnout-Vorbeugung aussehen und wie können sich Menschen vor dem „Ausbrennen“ schützen? Das Team von Hauptsache Bildung geht in seiner Themenwoche „Burnout“ diesen Frage nach. Neben den wichtigsten Daten und Fakten zum Thema, werden Konzepte und Ideen aufgezeigt, deren Fokus auf der Burnout-Prävention liegen und praktische Tipps zur persönlichen Vorbeugung vorgestellt. Zudem diskutiert Hauptsache Bildung mit verschiedenen Experten aus den Bereichen Karriereplanung, Persönlichkeitscoaching und Unternehmensberatung auch über den Normen- und Wertewandel, den eine erfolgreiche und langfristige Prävention mit sich ziehen muss.
Professionelle Unterstützung und Beratung sowie eine entsprechende Anleitung zur Selbsthilfe sind wichtige Voraussetzungen, um einer Entwicklung von Burnout oder anderen psychischen Erkrankungen vorzubeugen. „Deshalb möchten wir vor allem eine vernünftige Präventionsstrategie, die den psychosozialen Belastungen unserer modernen Leistungsgesellschaft gerecht wird, in den Mittelpunkt unserer Projektwoche stellen”, so Leutloff. “Schön, dass wir mit Manuela Starkmann eine echte Expertin für Burnout-Vorbeugung gewinnen konnten, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen wird”, freut sich Leutloff über die professionelle Unterstützung zur Themenwoche.
Alle Informationen, Artikel und Fachinterviews zu der Themenwoche „Burnout – Prävention und Selbstschutz“ können im Blog unter www.hauptsache-bildung.de abgerufen werden.
Über Hauptsache Bildung:
Hauptsache Bildung (www.hauptsache-bildung.de) ist das vertikale Netzwerk rund um das Thema Bildung und bündelt alle Nachrichten aus den Bildungsportalen Ausbildung Total, Weiterbildung Direkt, Fernstudium Direkt und MBA Fernstudium. Zudem werden durch das Redaktionsteam ständig aktuelle Entwicklungen und Trends im Bildungswesen recherchiert und veröffentlicht.

Es ist unüberraschend, wenn solche Arten von “Netzwerken” auf den Burn-out-Zug aufspringen. Das “Netzwerk” will “vor allem eine vernünftige Präventionsstrategie, die den psychosozialen Belastungen unserer modernen Leistungsgesellschaft gerecht wird, in den Mittelpunkt unserer Projektwoche stellen”. Dabei wird von den möglichen Präventionen Verhaltensprävention und Verhältnisprävention gleich einmal die vorgeschriebene Verhältnisprävention unter den Tisch fallen gelassen. Tipp: Wo fehlt es denn besonders in den Präventionskonzepten deutscher Unternehmer? Gerade BurnoutexpertInnen sollten auf die Idee kommen können, dass eine vernünftige Präventionsstrategie insbesondere darin besteht, Gesetze einzuhalten, die Verhältnisprävention vorschreiben.
Wenn sie den Respekt vor der gesetzlich vorgeschriebenen Prävention nicht in den Vordergrund stellt, dann würde die Burnoutexpertin Manuela Starkmann mit ihrem Fokus auf Selbstschutz und Persönlichkeitscoaching nur Halbbildung vermitteln. Diese Art von Halbbildung ist ohnehin schon eine der Ursachen für den jämmerlichen Zustand des Gesundheitsschutzes in deutschen Unternehmen. Das bisher geradezu angestrengt gepflegte Halbwissen braucht doch nicht noch weiter gefestigt zu werden.
 
Und hierfür gab’s die Kategorie “Esoterik”: http://www.energiebehandlungen.com/energiebehandlungen/ (“Zellschwingung – Quantenphysik – Energie – Gesundheit”, “Energiebehandlungen” von Starkmann Coaching)
 
Mitglieder im deutschen Bildungsnetzwerk Hauptsache Bildung: Bloofusion Germany GmbH, Bloofusion Germany GmbH, Bloofusion Germany GmbH, Bloofusion Germany GmbH. Und damit ich’s nicht vergesse: Bloofusion Germany GmbH.

FOCUS spirituell

Der FOCUS 11/2012 (12. März) hat den Titel “So bleibt das ICH stark”. Es gibt vier Beiträge.

  • Kraft aus der Ruhe: Wie gezielte Auszeiten die Psyche stärken und einem Zusammenbruch vorbeugen
  • Starkes Dutzend: Zwölf Regeln für das Gleichgewicht der Seele
  • Pause im Alltag: Drei Übungen, die auch im größten Stress Entspannung bringen
  • Selbsttest: So belastbar sind Sie

Die Autoren Gregor Dolak (Politik), Petra Hollweg (Report), Dr. Christian Pantle (Forschung & Technik / Medizin) und Sylvia Sandides (?) glauben ernsthaft, Martin Seligmann sei eine “Koryphäe der positiven Psychologie”. Ratschlag Nr. 12 auf Seite 78 mag der Grund für diese Erleuchtung sein:

An etwas glauben
Lassen Sie Spiritualität in ihr Leben. Wer an eine höhere Macht glaubt, so Studien, kann Krisen leichter bewältigen.

(Den Link zu staypositiv.com habe ich nachträglich in das Zitat eingebaut.)
Das sind wahrlich umwälzende Erkenntnisse. (Hat sich schon jemand die Arbeitsbedingungen beim FOCUS angesehen? Wie mögen die das Thema der psychischen Belastungen an ihren eigenen Arbeitsplätzen angehen?)
 
Gut, dass der FOKUS so konsequent antiaufklärerisch ist. Der SPIEGEL stand ja auch schon mit einem Fuß in diesem trüben Pfuhl, der allerdings jetzt von Dr. Hubert Burdas buntem Laberblatt besetzt ist. Glücklicherweise gibt es ja auch noch die ZEIT für die etwas aufgeweckteren Leser: http://www.zeit.de/2012/01/Glueck-Unglueck

Glücksphilosophie
Im Herzen der Sekte
Ein schrecklich harmonischer Tag mit Glücksguru Martin Seligman. Am Ende bleibt nur die Flucht. …

… Seligman untersuchte also vorhandene Glückskonzepte, befragte Leute nach ihrem gefühlten Glückspegel (zwischen 1 und 10) und fand die Glücksformel: G=V+L+W. Glück ist Vererbung plus Lebensumstände plus Wille. Wille heißt, durch selbstständiges Tun etwas verändern: durch den Kauf von Seligmans Büchern zum Beispiel …

Politischer Druck verängstigt Arbeitgeber?

Eine Entspannungstherapeutin reagierte auf Ursula von der Leyens etwas schärfere Gangart im Arbeitsschutz. Sehen wir uns das mal an:
http://www.no-burn-out.de/2012/02/auf-der-richtigen-faehrte/

… Nach meiner Ansicht schürt der politische Druck auf Arbeitgeber das Klima von Druck, Stress und Angst, das letztlich an die Arbeitnehmer weiter gegeben wird. Hilfe und Unterstützung wird in einem solchen Klima sehr schwer möglich.
Nach meiner Beobachtung und Erfahrung im Umgang mit Betroffenen des Burnout Syndroms spielt neben dem Arbeitsklima sehr häufig auch eine persönliche (bereits mitgebrachte) Prädisposition, sowie ganz alltägliche (und häufig unvermeidliche) private Probleme zum Ausbruch einer Stresserkrankung eine entscheidende Rolle. …

Es soll kein Druck darauf ausgeübt werden, dass Arbeitgeber keinen unangemessenen Druck auf Arbeitnehmer ausüben? Irgendwo ist diese Rücksichtnahme auf Arbeitgeber ja rührend. Das funktioniert aber offensichtlich nicht: 15 Jahre ohne Druck auf die Unternehmen sind genug. Die Rücksichtnahme hat nicht geholfen. Leider ist es nun einmal so, dass die “Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen” erwiesenermaßen der stärkste Motivator für Unternehmer ist, “sich mit psychosozialen Risiken zu befassen”. Der Druck auf Arbeitgeber kann Arbeitnehmern (bzw. ihren Vertretern) zumindest am Anfang helfen, auf Augenhöhe zu einer Zusammenarbeit zu kommen – die dann durchaus ohne Gesetzeskeule konstruktiv weitergeführt werden kann.
http://www.no-burn-out.de/aboutme
Gabriele Bauer (“Entspannungstherapeutin, Heilpraktiker Psych. und Supervisor und Trainer für das UltraMind ESP System”) meint:

Entspannung auf der Alpha-Ebene lässt sich in kurzer Zeit lernen und einfach (weil zeitsparend) in den Alltag integrieren. Sinnliche Erfahrungen erzeugen positive Selbstwahrnehmung und gute Gefühle. Der Vorteil dieser Therapie ist Verbesserung, die sofort spürbar wird.

Kann sein, aber vielleicht gibt es wirksamere Ansätze. Bei einer individuellen Therapie bezahlt ein Betroffener die Entspannungstherapeutin. Den Arbeitsschutz dagegen müssen die Arbeitgeber bezahlen. Auch hier hat Gabriele Bauer etwas im Angebot, das bei kleinen und mittleren Unternehmen vielleicht sogar ganz gut funktionieren kann.
Noch ein Hinweis auf eine gute Seite in Gabriele Bauers no-burn-out.de: http://www.no-burn-out.de/arbeitgeber/juristischelinks/.
Den Esoterik-Tag gab es wegen des Schöpfers des “UltraMind ESP Systems”: http://de.wikipedia.org/wiki/José_Silva_(Parapsychologe)

Esoterische Unterwanderung

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Esoterisierung (Bernd Kramer, Juni/Juli 2011)

Pseudowissenschaften
Esoteriker unterwandern die deutschen Hochschulen
Irrationale Esoterik-Lehren findet man bereits allerorten, auch in Behörden und Unternehmen. Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Unsinn verwischt.

Einige esoterische Lehren sind auch deswegen attraktiv, weil sie ein Glaubensgerüst und Rechtfertigungsethiken bieten, die ihren Anhängern erlauben, sich anderer Menschen rücksichtslos bedienen zu dürfen. Der Trick der Gewissensbefreiung: Wenn unter Druck gesetzte Menschen ihre inneren Kräfte nicht selbst zur Erhaltung ihrer Gesundheit nutzen, dann sind sie selbst schuld. Esoterik bietet der Verantwortungslosigkeit nützliche Strukturen.
Überhaupt bietet die ZEIT Einiges zum Thema Esoterik: http://www.zeit.de/schlagworte/themen/esoterik.
Stichworte: Theosophie, Anthroposophie, Zukunftsdeutung, Radiästie, Geistheiler, The Secret, Reiki, Parapsychologie. Reinkarnationstherapie, Engeltherapie, Rebirthing, Fernheilung, Familienaufstellung.
Es gibt auch ein Video Dr. Max: Geister am Telefon – ZEIT WISSEN: http://www.youtube.com/watch?v=FdYdnYUrnJ0

Esoterik in der Beratung

Sekten-Info, NRW
 
http://sekten-info-nrw.de/index.php?option=com_content&task=view&id=140&Itemid=46

Der Coaching-Boom
Geschrieben von Karin Nachbar
Coaching boomt. Wie schon in den USA zu beobachten, zeichnet sich auch hierzulande in der Gesellschaft ein immer größer werdender Bedarf an Beratung und Unterstützung bei Problemlösungen in beruflichen und privaten Lebensbereichen ab. …
… Die dritte Art von Anfragen kommt von Firmen bzw. Firmenbeauftragten, die Coaching-Angebote nutzen möchten, aber aufgrund der unklaren Prüfkriterien nicht wissen, welches Coaching für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geeignet bzw. ungeeignet ist. Oder es wurde ein bestimmtes Angebot bereits als unpassend erlebt und die Firma hat für weitere Richtlinien oder Maßnahmen nachträglich zu recherchieren begonnen. …


 
http://sekten-info-nrw.de/index.php?option=com_content&task=view&id=71&Itemid=46

Zum Thema Esoterik in der Beratungsarbeit
Geschrieben von Katharina Reiss
… Die wahrscheinlich bekannteste Technik innerhalb der esoterischen Lebensberatung ist das “Positive Denken”. Joseph Murphy, einer ihrer Vertreter, stellt die Funktionsweise dieser Technik wie folgt dar: “Denken Sie das Gute, und es wird sich verwirklichen! Denken Sie aber Böses, so wird Böses eintreten. Was immer Sie denken, das sind und tun Sie in jeder Sekunde Ihres Lebens.”
Schnell und einfach – so scheint es – können auf diese Weise negative Einstellungen (z.B. Unzufriedenheit oder Angst) geklärt und Probleme gelöst werden. Doch die Erfahrung zeigt, daß v.a. Ängste, Konflikte mit dem Partner oder anderen Angehörigen sich nicht dadurch auflösen, daß ein Mensch positiv denkt. Und sicher hat jeder von uns schon erleben müssen, daß Situationen für ihn keinen positiven Ausgang genommen haben, obwohl er sehr optimistisch an sie herangegangen ist (z.B. Einstellungsgespräche). Welche Gefahren sich im einzelnen aus der Technik des “Positiven Denkens” ergeben, schildert Günther Scheich ausführlich in seinem Buch “Positives Denken macht krank”. …

Die Glückslüge

Anti-Lesetipps vom NDR-Kulturjournal
http://www.ndr.de/kultur/literatur/gluecksluege101.html:

von Boris Rosenkranz
Das ganz große Glück – die Regale der Buchhandlungen sind voll damit. Ein Millionengeschäft mit dem Versprechen: Hier wird jeder Wunsch Wirklichkeit. “Da ist in den letzten zehn Jahren eine Menge passiert”, sagt Ursula Caberta von der Innenbehörde Hamburg. “Die Leute sind anfälliger geworden für Vereinnahmung von irgendetwas Spirituellem.” “Das Emotionale wird heute sehr viel stärker akzeptiert, als es früher der Fall war”, weiß Michael Eid, Professor für Psychologie. “Deswegen darf man sich auch stärker damit beschäftigen.”

Es ist eben ein Problem, mit dem Emotionalen ohne Verstand umzugehen. Erfolgsbuchautoren wissen das. Sie nutzen mit Verstand die Emotionen ihrer Leser für ihr erfolgreiches Geschäft.
In dem Beitrag des NDR wird auch wieder eine bekannte Masche dieser Glücksberater erläutert: Wer sein Glück nicht findet, hat es sich nicht stark genug herbeigewünscht. Wem also ein Glücksbuch kein Glück bringt, der sollte sich nicht beim Glücksautor beschweren.
Es gibt aber mindestens ein Buch über Glück, dass einen Lesetipp verdient:
Herrad Schenk: Glück und Schicksal. Wie planbar ist unser Leben? (2001).

Esoterisches zu Krankheiten und Unfällen

Esoterik macht vor den Betrieben keinen Halt. Selbst im Arbeitsschutz muss man sich mit esoterischen Einstellungen auseinandersetzen, die durchaus innerbetriebliches Handeln beeinflussen können. Das ist insbesondere dann ein Problem, wenn das nicht offen diskutiert wird. “Geheimlehren” bringen dieses Problem natürlich mit sich.
Über Krankheiten und Unfälle
Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke teilten in Krankheit als Weg noch gemeinsam die Auffassung, Kranke seien selbst verantwortlich für ihre Erkrankung. Inzwischen gehen Dahlke und Dethlefsen getrennte Wege. Ihr gemeinsam geschriebenes Buch wird aber weiterhin gut verkauft.
Beispielsweise behaupten die Autoren in dem Buch: „Der Hörsturz ist die Aufforderung nach innen zu horchen und der inneren Stimme zu gehorchen. Taub wird nur der, der für seine Innere Stimme schon lange taub ist.“[1] Erkrankungen werden auf eine Psychosomatik zurückgeführt, für die alleine die Kranken die Verantwortung haben. Die Autoren gehen soweit, zu postulieren, dass „Unfälle unbewusst motiviert“ seien.[2] Krankheit sei nicht Folge von Fehlentwicklungen, sondern ein Ziel. Dahlke und Dethlefsen definieren teleologisch[3]: „Die Natur wacht darüber, dass der Mensch im Laufe seines Lebens sich immer tiefer ins Kranksein hineinentwickelt, das durch den Tod seinen krönenden Abschluss findet. Das Ziel des körperlichen Teils ist das mineralische Dasein.“[4]

  1. Thorwald Dethlefsen, Rüdiger Dahlke: Krankheit als Weg, 1983/2008, ISBN 978-3-8094-2377-5, S. 212
  2. Dethlefsen, Dahlke; S. 307
  3. Dethlefsen, Dahlke; S. 88-100 (Erläuterung der teleologischen Denkweise)
  4. Dethlefsen, Dahlke; S. 83

Zu “Burnout als Waffe” siehe auch http://blog.psybel.de/furcht-vor-burnout-klagen/