Zwei Blogs

http://www.arbeitstattstress.de/2011/08/der-unterschied-zwischen-verhaltens-und-verhaeltnispraevention-mal-anders-ausgedrueckt/
Dr. Stephan List macht in seinem Blog auf das Blog von Johannes Thönneßen (Geschäftsführer und Chefredakteur von Managementwissen online, http://mwonlineblog.blogspot.com/2011/08/burn-out-diagnostizieren.html) aufmerksam, mit einem Zitat zum Thema Gesundheitsmanagement und Verhaltensprävention vs. Verhältnisprävention.
Hier ein anderer Ausschnitt aus dem Artikel in MW-online:

Wenn doch der Druck am Arbeitsplatz die Ursache für die psychischen Belastungen ist – wieso kümmert man sich nicht darum? Warum analysiert man nicht mal, warum der Druck stetig wächst? Vermutlich würde man dann feststellen, dass zu viel Arbeit auf zu wenigen Schultern ruht, aber neue Mitarbeiter einzustellen ist offenbar weitaus weniger attraktiv als Experten mit der Entwicklung von Gesundheitsprogrammen zu beschäftigen, entsprechende Beratungen einzukaufen und externe Anlaufstellen einzurichten, an die sich die überforderten Mitarbeiter wenden können. Da kann man schöne Projekte mit wunderbarer Außenwirkung aufsetzen, fröhliche Mitarbeiter beim Rückentraining zeigen und feine Seminare zur Stressreduktion durchführen.
Merkwürdig…

(Hervorhebung nachträglich eingefügt)
Anmerkungen dazu:
(1) Druck ist einer der Gründe für Belastungen am Arbeitsplatz. Zuviel Druck ist einer der Gründe für Fehlbelastungen am Arbeitsplatz.
(2) Dass zu viel Arbeit auf zu wenigen Schultern ruht, wird ja möglicherweise schon im Betrieb erkannt, aber wenn externe Experten mit ihrem Blick von Außen in das Unternehmen das auch herausfinden, dann ist das Argument leichter zu vermitteln. Außerdem könnten Experten auch Alternativen zum Personalaufbau finden, z.B. dann, wenn Prozesse im Unternehmen in der Wirklichkeit ganz anders funktionieren, als sie in schönen Handbüchern beschrieben sind. Experten können Betriebsblindheit kompensieren.
(3) Ein gutes Gesundheitsprogramm, in dem die Verhaltensprävention nicht vorwiegend dazu dient, der Pflicht zur Verhältnisprävention auszuweichen, kann durchaus hilfreich sein.
(4) Der letzte Satz gefällt mir am besten: “Da kann man schöne Projekte mit wunderbarer Außenwirkung aufsetzen, fröhliche Mitarbeiter beim Rückentraining zeigen und feine Seminare zur Stressreduktion durchführen.” So ist es. Nicht nur “Medien” fallen regelmäßig darauf ‘rein, sondern auch Benchmarker können dem auf den Leim gehen.