Verpflichtung zur Mitbestimmung ist eine Unbekannte

http://delta31.de/entscheidung.html

Entscheidung für eine Gefährdungsbeurteilung
Der erste Schritt ist die Entscheidung, das Thema psychische Belastungen explizit anzugehen, statt es wie bisher seiner eigenen Entwicklung zu überlassen.
Einer Entscheidung für Aktivität stehen zumeist Unsicherheiten in Hinblick auf die sich ergebenden Kosten entgegen. Dies betrifft nicht nur finanzielle Kosten, sondern auch den weiteren Ressourcenverbrauch bei Personalabteilung, betroffenen Führungskräften und Mitarbeitern. Unsicherheit besteht weiterhin hinsichtlich der Ergebnisse, die eine aktive Beschäftigung mit dem Thema erzeugt. Die Verpflichtung zur Mitbestimmung durch Personalvertreter fügt der Gleichung eine weitere Unbekannte hinzu. […]

Wie wahr 😉
Also machen Sie sich bitte mit der Mitbestimmung bekannt. Sie hilft den Arbeitssicherheitsbeauftragten.

Befragung zur DIN SPEC 91020

Link-Update 2013-12-08:

 


Artikel zum Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement e. V. (BBGM), http://welladventure.de/app/download/5790506655/bhi_6.pdf, S. 19: Zur Akzeptanz der DIN SPEC 91020 …

… führte die IfG GmbH im Zeitraum von Juni bis Juli eine Befragung an insgesamt 71 Betrieben unterschiedlicher Größenordnung durch. …

… Es besteht ein erheblicher Bedarf an Orientierung im BGM. Die DIN SPEC 91020 kann hier behilflich sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Unternehmen auch an solch einer Norm ausrichten oder gar nach dieser zertifizieren lassen würden, ist dagegen derzeit noch sehr eingeschränkt. …

 
http://www.openpr.de/drucken/660849/Kleine-und-mittelstaendische-Unternehmen-KMU-haben-Nachholbedarf-Untersuchung-zur-DIN-SPEC-91020.html

Kleine und mittelständische Unternehmen [KMU] haben Nachholbedarf – Untersuchung zur DIN SPEC 91020
Pressemitteilung von: Institut für Gesundheit und Management – IfG GmbH
Betriebliches Gesundheitsmanagement [BGM] gewinnt vor dem Hintergrund der wachsenden Herausforderungen der modernen Arbeitswelt weiter an Bedeutung und rückt in den Focus der Öffentlichkeit. Das Verständnis darüber, was BGM ist und wie es im Unternehmen strukturiert sowie nachhaltig umzusetzen ist, geht weit auseinander.
Mit der im Juli 2012 eingeführten Vornorm DIN SPEC 91020 [Falsch. Es gibt vier unterschiedliche Verfahren für die DIN SPEC. Die DIN SPEC 91020 wurde nicht nach dem Vornorm-erfahren erstellt, sondern nach dem PAS-Verfahren.] wurden erstmals qualitäts- und prozessorientierte Anforderungen definiert, die es einer Organisation ermöglichen, ihre internen Strukturen und Prozesse so zu gestalten, dass sowohl das System gesundheitsgerecht und leistungsfördernd gestaltet als auch die Mitglieder der Organisation zu einem gesundheitsfördernden Verhalten befähigt werden. Unternehmer haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich ihr Gesundheitsmanagementsystem auf Grundlage dieser Spezifikation nach einem unabhängigen Audit zertifizieren zu lassen.
Vor dem Hintergrund der Veröffentlichung der DIN SPEC 91020 lag es im Interesse des Instituts für Gesundheit und Management [IfG GmbH] zu erheben, in wie weit ein BGM momentan in deutschen Unternehmen umgesetzt oder geplant ist, wie bekannt die DIN SPEC 91020 bereits ist und ob Akzeptanz und Interesse an solch einer Norm besteht.
Ergebnisse
48% der BGM-Verantwortlichen haben bereits Kenntnis von der DIN SPEC 91020. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen sieht einen hohen bzw. sehr hohen Bedarf [48,2%]. Firmen, denen die DIN SPEC 91020 ein Begriff ist, sehen eher einen Bedarf als diejenigen, denen die Spezifikation unbekannt ist. Während 68% der BGM-Verantwortlichen der KMU den Bedarf als eher hoch oder sogar sehr hoch einschätzen, sind es bei den Großbetrieben lediglich 35%. Dieser Befund zeigt den signifikant höheren Orientierungsbedarf von KMU an. Etwa vier von fünf der befragten Unternehmen sehen derzeit eine geringe Möglichkeit für eine Zertifizierung des eigenen BGMs. Als Barrieren für eine strukturelle Orientierung und spätere Zertifizierung nach DIN SPEC 91020 werden vor allem fehlende finanzielle und zeitliche Ressourcen angeführt.
Hintergrund
Für die Untersuchung im Zeitraum von Juni 2012 bis Juli 2012 wurden 71 Betriebe unterschiedlicher Größenordnung befragt. Dabei waren 38% kleine und Mittelständische Unternehmen [>500 Mitarbeiter] sowie 62% Großbetriebe [über 500 bis über 5000 Mitarbeiter]
Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.

DIN SPEC 91020 ist keine Norm

Die Werbung für die DIN SPEC 91020 ist ziemlich aggressiv. Betriebsräte sollten unbedingt darauf achten, dass diese DIN SPEC in ihrem Betrieb nicht als Arbeitsschutznorm verkauft wird. Enthielte sie Aspekte des Arbeits-, Gesundheitsschutzes, so hätte das DIN-Institut die Bearbeitung dieses Standards abgelehnt.
Es kann allerdings sinnvoll sein, die DIN SPEC 91020 beispielsweise zusammen mit dem BS OHSAS 18001:2007 anzuwenden. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass die in OHSAS 18001:2007 geförderte Mitbestimmung nicht geschwächt wird.


 
Unseriöse Werbung für eine “Norm”:
Institut für Gesundheit und Management (IfG), http://www.gesundheitsmanagement.com/seminare/seminarangebot/managementsysteme_gesundheit/informationsveranstaltung_zur_din_spec_91020.html

… Informationsveranstaltung zur DIN SPEC 91020
Seit September 2011 hat das Deutsche Institut für Normung e. V. [DIN e. V.] diese [Norm]Spezifikation zum betrieblichen Gesundheitsmanagement erarbeitet. …

(Eckige Klammern waren schon im Originaltext.)
http://www.haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/betriebliche-gesundheitsfoerderung-din-norm-beschlossen_242_115514.html (2012-05-16)

DIN-Norm für Betriebliches Gesundheitsmanagement beschlossen
Im betrieblichen Umfeld spielt die Gesundheitsförderung noch zu selten eine Rolle. Dies soll und kann sich ändern ab Sommer ändern: Die neue DIN-Norm für Betriebliches Gesundheitsmanagement wird veröffentlicht.
Einheitliche Standards für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) sollen es deutschen Unternehmen leichter machen. Eine nun beschlossene DIN-Norm soll die Anforderungen und Rahmenbedingungen zur Einführung eines BGM-Systems definieren. …

http://www.gesundheitsmanagement.com/presse/pressemitteilungen/din_spec_91020.html

Kleine und mittelständische Unternehmen [KMU] haben Nachholbedarf – Untersuchung zur Umsetzung der DIN SPEC 91020.

Vor dem Hintergrund der Veröffentlichung der DIN SPEC 91020 lag es im Interesse des Instituts für Gesundheit und Management [IfG GmbH] zu erheben, in wie weit ein BGM momentan in deutschen Unternehmen umgesetzt oder geplant ist, wie bekannt die DIN SPEC 91020 bereits ist und ob Akzeptanz und Interesse an solch einer Norm besteht.

 
Nein.

  • Die DIN SPEC 91020 wurde nicht vom Deutsche Institut für Normung e. V. [DIN e. V.] erarbeitet. Das Institut leistete hier nur handwerkliche Hilfe.
  • Die DIN SPEC 91020 ist keine DIN-Norm.

 
Außerdem noch einmal, damit es klar ist: http://www.spec.din.de/cmd?level=tpl-rubrik&menuid=81501&cmsareaid=81501&menurubricid=87633&cmsrubid=87633

… Ausgangspunkt für die Erarbeitung einer DIN SPEC (PAS) ist eine Anfrage durch eine Person, Organisation oder einen Normenausschuss an den Bereich Innovation (I) des DIN. Die Initiierung des Projektes erfolgt somit durch den Kunden (Initiator). Eine Anfrage, die Aspekte des Arbeits-, Gesundheits-, Umwelt- und Brandschutzes enthält, wird vom DIN grundsätzlich abgelehnt.

 
http://www.din.de/cmd?level=tpl-artikel&menuid=47387&cmsareaid=47387&cmsrubid=47393&menurubricid=47393&cmstextid=169307&2&languageid=de

Neben den konsensbasierte Normen bietet das DIN die Erarbeitung von Spezifikationen. Diese ermöglichen in Zeiten immer kürzerer Innovationszyklen, zusammenwachsender Technologien und globalen Wettbewerbs eine schnelle Veröffentlichung von Standards. Aufgrund des nicht zwingend erforderlichen Konsenses können DIN SPEC schneller im Markt erprobt und angewandt werden und so die Effektivität des Wissenstransfers nachhaltig steigern. …

(Hervorhebungen nachträglich vorgenommen)
 
Bei der Suche nach Versuchen, diese DIN SPEC mit Arbeitsschutz und/oder Arbeitssicherheit zu assoziieren, hilft https://www.google.de/search?q=”DIN+SPEC+91020″+Norm+Arbeitsschutz+Arbeitssicherheit+-psybel.

Interessierte Kreise: DIN SPEC 91020

Mai 2012
http://www.gesundheitsmanagement.com/aktuelles/news/din_spec_91020_betriebliches_gesundheitsmanagement.html (Seite nicht mehr verfügbar)

Einige interessierte Kreise haben ein Verfahren zur Initiierung einer DIN SPEC 91020 „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ eingeleitet. Diese soll als “Vor-Norm” funktionieren und später auf ISO-Niveau gehoben werden. Die Norm wird für Unternehmen die Anforderungen und Rahmenbedingungen zur Einführung eines BGM-Systems definieren. Konkrete Checklisten und inhaltliche Leitfäden wird die Norm jedoch nicht liefern. Die DGUV lehnt das Vorhaben ab. Die Spitzenverbände der GKV haben sich noch nicht positioniert. Der Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement [BBGM e.V.] beobachtet und begleitet die Norm-Entwicklung über seine Arbeitsgruppe II [Normen, Audits & Zertifizierung]. Hierzu hat der Verband bereits etliche Vorschläge und Einwürfe eingebracht. Eine endgültige Verbandsaussage zu diesem Vorhaben ist noch nicht möglich. Weitere Informationen zum Fortgang erhalten Sie unter: www.bgm-bv.de

Übernommen wurde der Text möglicherweise aus http://blog.psybel.de/wp-content/uploads/2012/11/2012-11-KAN-Jahresbericht-2011-1.pdf, Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN), 2012-05-23, KAN-Rundschreiben 11/2012, Bericht über die Arbeit der Kommission Arbeitsschutz und Normung für den Zeitraum 01.01.-31.12.2011, S. 9 (PDF S. 12):

3.2.3 DIN SPEC 91020 „Betriebliches Gesundheitsmanagement“
Interessierte Kreise haben ein Verfahren zur Initiierung einer DIN SPEC 91020 „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ (BGM) eingeleitet. Diese soll als Vor-Norm fungieren und später auf ISO-Niveau gehoben werden. Die DIN-SPEC soll für Unternehmen die Anforderungen und Rahmenbedingungen zur Einführung eines BGM-Systems definieren. Konkrete Checklisten und inhaltliche Leitfäden soll dieses Standardisierungsprodukt jedoch nicht liefern. Die DGUV, die KAN und mehrere Spitzenverbände der gewerblichen Wirtschaft lehnen die Erarbeitung eines solchen „Nichtnormativen Leitfadens“ ausdrücklich ab.
Die KAN und die in ihr vertretenen Kreise haben sich bereits 1997 in einem „Gemeinsamen Standpunkt zu Arbeitsschutzmanagementsystemen (AMS)“ gegen eine Normung von AMS ausgesprochen. Stattdessen wurde die Entwicklung eines Leitfadens zu AMS bei der ILO angestoßen, der abgestimmt auf die deutschen Gegebenheiten als Nationaler Leitfaden (NLF) im Jahre 2003 veröffentlicht wurde. An der Gültigkeit dieser Dokumente sowie an der grundsätzlich ablehnenden Haltung gegenüber der Normung in diesem Bereich, hierzu zählt zweifelsohne auch dieses angestrebte Normungsprodukt, hat sich bis heute nichts geändert.
Daher bewertet die KAN den Beschluss des Fachbeirates der Kommission Managementsysteme (KoSMaS-FB) beim DIN, der der Entwicklung einer entsprechenden DIN SPEC zustimmt äußerst kritisch und lehnt die Erarbeitung eines solchen normativen Dokuments, das in wesentlichen Teilen auf der britischen Arbeitsschutzmanagementnorm OHSAS 18001 beruht, entschieden ab. Zwar soll „nur“ eine DIN SPEC erarbeitet werden. Es bleibt aber, wie vorne ausgeführt, zu vermuten, dass mittel- bis langfristig Bestrebungen aufgenommen werden, dieses nationale Vorhaben auf CEN- oder ISO-Ebene zu heben. Selbst die Erarbeitung und Veröffentlichung einer DIN SPEC wird Zertifizierungszwänge bei Unternehmen und Organisationen auslösen. Gesundheitsförderung auf freiwilliger Basis ist zweifelsfrei eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe, jedoch aus Sicht der in der KAN vertretenen Kreise kein Thema der Normung.
Hatte die KAN zu Beginn der Erarbeitung dieses Standardisierungsprodukts noch erwogen, sich aktiv an der Erarbeitung zu beteiligen, so wurde dies auf Grund der o.a. Erwägungsgründe nicht weiter verfolgt.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Kommission_Arbeitsschutz_und_Normung
 


2012-11:
Die Beziehung, die die KAN zwischen der DIN SPEC 91920 und OHSAS 18001 sah, sind interessant und bedenkenswert. Tatsächlich unterscheiden sich heute beide deutlich voneinander, könnten sich aber ergänzen. Die DIN SPEC 91020 wird es mit ihrem Ansatz aber wohl nicht schaffen, international akzeptiert zu werden. Ich sehe die DIN SPEC 91020 kritisch, sie enthält jedoch auch hilfreiche Definitionen, z.B. dass Beschwerden von interessierten Parteien Teil der Kommunikation sind.
Es ist wohl so: OHSAS 18001 hilft bei Pflicht, die DIN SPEC 91020 bei der Kür. Eine Zertifizierung nach DIN SPEC 91020 ohne eine vorhergehende oder gleichzeitige Zertifizierung nach OHSAS 18001 könnte ein Versuch sein, Lücken im Arbeitschutz zu verschleiern und die nicht immer geliebte Verhältnisprävention gegenüber der Verhaltensprävention zu schwächen. Die Verhaltensprävention arbeitet ja vorwiegend am einzelnen Mitarbeiter. Die Verhältnisprävention arbeitet dagegen eben an den Verhältnissen, also auch an der Führungskultur im Unternehmen. Das mag für Führungskräfte manchmal schwer zu verkraften sein.

Organisationsdiagnostik und Individualdiagnostik

http://www.gesundheitsmanagement.com/service/analyse/organisationsdiagnostik.html führt zur Organisationsdiagnostik, die in Arbeitsschutz relevant ist. Bei der Individualdiagnostik konzentriert sich das IfG (Institut für Gesundheit und Management) auf einen Rücken-Schnell-Test. Zur Gefährdungsbeurteilung gibt es ein Verfahren mit “®”: http://www.delta31.de/service/analyse/organisationsdiagnostik/delta31.html