BGFE zertifiziert nach OHSAS 18001

http://www.freiburg.igbce.de/portal/site/freiburg/menuitem.00b7bf1d5825fcf7bf03d810c5bf21ca/ wurde von der IG BCE veröffentlicht. Es geht um OHSAS 18001, also auch um die Mitbestimmung durch die Arbeitnehmer (Kapitel 4.4.3.2). Darum ist es schon recht erstaunlich, dass die Gewerkschaft in ihrem Artikel nichts über eine Beteiligung der Betriebsräte am Audit zu berichten weiß.

… haben beide Firmen [Unternehmen des General Electric Konzerns im Raum Freiburg] im Januar eine Zertifizierung mit der internationalen Arbeitsschutznorm OHSAS 18001 bei der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik, kurz BGFE, beantragt. Übrigens eine Gratisleistung für alle BGFE-Mitglieder. Seither haben die BGFE-Auditoren Stefan Drodofsky und Anja Heilbock unter anderem die Arbeitssicherheit, das Arbeitschutzbewusstsein der Mitarbeiter und die Arbeitssicherheitsstandards überprüft.

Mit dem Zertifikat sind interne wie externe Vorteile verbunden: Ein sicheres Arbeitsumfeld für Mitarbeiter und Lieferanten, eine gesteigerte Qualitätswahrnehmung beim Kunden und eine Anerkennung des internen GE-Arbeitsschutzmanagementsystems durch die Behörden.

Das geht ein bisschen zu weit: OHSAS 18001 ist ein guter Standard, aber (noch) keine internationale Arbeitschutznorm.
Die “Anerkennung durch die Behörden” wäre ein Nachteil für Arbeitnehmer, wenn das Audit nicht gründlich genug erfolgte. Bei der DAkkS habe ich keine Akkreditierung der BGFE gefunden.
Fragen (via IG BCE) an die IG BCE sowie an die BGFE (Stefan Drodofsky und Anja Heilbock): Wie wurde der Betriebsrat in das Audit mit einbezogen? Wie wurde der Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz auditiert? Wie haben die Auditoren das Arbeitschutzbewusstsein der Führungskräfte insbesondere im Bereich der psychischen Belastungen überprüft? Wissen die Mitarbeiter, was eine Zertifizierung nach OHSAS 18001 praktisch für sie bedeitet?

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